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"Bündnerwald" Februar 2021

Literaturverzeichnis

Literaturverzeichnis zur Bündnerwald Ausgabe Februar 2021

Quellenangaben zu Artikel "Die Verbreitung der Ahorne in Graubünden – eine Übersicht"

(Bündner Wald, Ausgabe Februar 2021, S. 08-10)

  • Amt für Wald und Naturgefahren, 2015: Namen der Bäume und Sträucher in Graubünden, Faktenblatt 18.
  • Amt für Wald und Naturgefahren, 2018: Waldentwicklungsplan (WEP) 2018+, Regionen 1 bis 5. www.wep.gr.ch.
  • Brändli, U.-B.; Abegg, M.; Allgaier Leuch, B. (Red.), 2020: Schweizerisches Landesforstinventar. Ergebnisse der vierten Erhebung 2009–2017. Birmensdorf, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Bern, Bundesamt für Umwelt. 341 S.
  • Brunner, M., 2009: Baumriesen der Schweiz, Werd Verlag AG, Zürich. 239 S.

 

Quellenangaben und zusätzliche Informationen zu Artikel "Forstlich interessantes Multitalent Spitzahorn (Acer platanoides L.)"
(Bündner Wald, Ausgabe Februar 2021, S. 16-20)

 

Quellenangaben zu Artikel "Der Bergahorn in Volksglauben und Geschichten "
(Bündner Wald, Ausgabe Februar 2021, S. 22-25)

  • V. BINGEN, H. (Nachdruck 1989): Physica: Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturum – Naturkunde: Das Buch von dem inneren Wesen der verschiedenen Naturen in der Schöpfung. Otto Müller Verlag Salzburg, 4. Auflage, 176 S.
  • FISCHER-RIZZI, S. (1993): Blätter von Bäumen. Hugendubel Verlag München, 191 S.
  • GENAUST, H. (2005): Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 5. Auflage, Nikol-Verlagsgesellschaft Hamburg, 701 S.
  • HOMER: Odyssee. Sammlung Tusculum, Artemis & Winkler Verlag, 12. Auflage 2003
  • LAUDERT, D. (2004): Mythos Baum. BLV Verlagsgesellschaft München, 256 S.
  • ROLOFF, A. (2008): Der Berg-Ahorn – Baum des Jahres 2009. Faltblatt des Kuratoriums Baum des Jahres
  • ROßMÄßLER, E.A. (1881): Der Wald. 3. Auflage, Winter’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig und Heidelberg, 730 S.
  • VESCOLI, M. (2000): Der Keltische Baumkalender. Hugendubel Verlag, 3. Auflage, München, 159 S.
  • WIKIPEDIA.ORG.: Aufgerufen am 23.12.2020
  • WWW.GRISUN.CH: Aufgerufen am 30.12.2020

 

Quellenangaben zu Artikel " Geriegelter Bergahorn – ein besonders wertvolles Holz "
(Bündner Wald, Ausgabe Februar 2021, S. 26-29)

  • Bäucker C, Liesebach H (2018) From in vitro clones to high-quality timber production: the project “Wavy Grain Maple”. In: Degen B, Krutovsky KV, Liesebach M (eds) German Russian Conference on Forest Genetics – Proceedings – Ahrensburg, 2017 November 21–23, Thünen Rep 62, Johann Heinrich von Thünen–Institut, Braunschweig, pp 49–54
  • Bäucker C, Quambusch M, Meier-Dinkel A, Haag V, Liesebach H (2018) Untersuchungen zur Erblichkeit der Riegelung beim Berg-Ahorn mit einer Kombination aus Elternschafts- und Holzanalyse. In: Ammer C, Bredemeier M, Arnim G von (eds) FowiTa: Forstwissenschaftliche Tagung 2018 Göttingen; Programm & Abstracts; 24. bis 26. September 2018. Göttingen: Univ Göttingen, Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie, p 289
  • Bäucker C, Schneck V, Liesebach H (2020) Versuchsanlagen mit in vitro vermehrten Riegelahornpflanzen für die Zulassung von Wertholz-Klonen nach FoVG. Thünen Report 76:155-167
  • Ewald D, Naujoks G (2014) Bildung und Erkennung der Riegelung bei vegetativ vermehrtem Riegelahorn. AFZ-DerWald 69(5):17-19
  • Ewald D, Naujoks G (2015) Vegetative propagation of wavy grain Acer pseudoplatanus and confirmation of wavy grain in wood of vegetatively propagated trees: a first evaluation. Dendrobiology 74:135-142
  • Naujoks G, Ewald D, Meier-Dinkel A, Wallbraun M (2013) Endlich hinter Schloss und Riegel: Stand und Perspektiven der Forschung beim Riegelahorn. AFZ-DerWald 68(5):10-12
  • Quambusch M, Bäucker C, Meier-Dinkel A (2018) Optimierung der Vermehrung von Riegelahornmaterial für die Wertholzproduktion. In: Ammer C, Bredemeier M, Arnim G von (eds) FowiTa: Forstwissenschaftliche Tagung 2018 Göttingen; Programm & Abstracts; 24. bis 26. September 2018. Göttingen: Univ Göttingen, Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie, p 290
  • Wallbraun M, Liesebach H, Meier-Dinkel A, Janßen A, Hutter I, Schneider C, Merkle S (2016) Erarbeitung biotechnologischer Methoden zur Identifizierung, Erhaltung, Vermehrung und Nutzung selektierter Riegelahorn–Bäume für die Wertholzproduktion (Riegelahorn). In: Innovationstage 2016 – Die Zukunft ins Jetzt holen, 25. bis 26. Oktober 2016 in Bonn. Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Deichmanns Aue 29, 53179 Bonn, pp 44–46

 

 

Quellenangaben zu Artikel " Bergahorn im Safiental "
(Bündner Wald, Ausgabe Februar 2021, S. 34-36)

Quellenangaben zu Artikel " Acer opalus – Schneeballblättriger Ahorn "
(Bündner Wald, Ausgabe Februar 2021, S. 42-43)

  • Flora der Schweiz, Bd. 1-3, Hess, Landolt, Hirzel; Birkhäuser Verlag, Basel und Stuttgart (1976)
  • Flora Helvetica, 3. Auflage Lauber, Wagner; Verlag Paul Haupt, Bern, Stuttgart, Wien (2001)
  • Bäume und Sträucher, Godet; Arboris-Verlag, Hinterkappelen-Bern (1986)
  • Die häufigsten Waldbäume der Schweiz, Urs-Beat Brändli, Berichte-Nr. 342 WSL, Eidg. For-schungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (1996)
  • Unsere Baumarten, R. Beyse; WALD+HOLZ Sonderdruck, Waldwirtschaft Schweiz, Solothurn (2003)

 

Quellenangaben zu Artikel " Klimawandel: neue Baumarten im Churer Rheintal?"
(Bündner Wald, Ausgabe Februar 2021, S. 49-55)

Biogeographisch, vegetations- und standortskundlich:

(v.a. Übersichten)

  • HORVAT I., GLAVAC V. und ELLENBERG H., 1974: Vegetation Südosteuropas. Gustav Fischer, Stuttgart/
  • Jena/New York. 768 S.
  • MAYER H., 1984: Wälder Europas. Gustav Fischer, Stuttgart/New York. 691 S.
  • OBERDORFER E., 1967: Beitrag zur Kenntnis der Vegetation des Nordapennin (Wälder, Heiden, Wiesen
  • und Unkrautfluren). Beitr. naturk. Forsch. Südw.-Dtl. Bd. 26(1). S. 83-139.
  • OZENDA P., 1988: Die Vegetation der Alpen im europäischen Gebirgsraum. Gustav Fischer, Stuttgart/
  • New York. 353 S.
  • OZENDA P., 1994: Végétation du continent Européen. Delachaux et Niestlé, Lausanne/Paris, 271 p.

 

Aktuelle Literatur zum Thema Klimawandel, Baumarten und Waldbau:

  • FREHNER M. und HUBER B. (2019): Schlussbericht des Projektes "Adaptierte Ökogramme" im Forschungsprogramm "Wald und Klimawandel"
  • FREY H.-U. und BICHSEL M., 2015: Eichenförderung in Nordbünden. Vorschläge für Referenzbestände.
  • Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden, Chur. 51 S.
  • IBRAHIM MJ., SIEBER T. und SCHLEGEL M., 2017: Communities of fungal endophytes in leaves of
  • Fraxinus ornus are highly diverse. Fungal Ecology 29: 10-19
  • NCCS (Hrsg.) 2018: CH2018 – Klimaszenarien für die Schweiz. National Centre for Climate Services, Zürich)
  • REMUND J. und AUGUSTIN S., 2015: Zustand und Entwicklung der Trockenheit in Schweizer Wäldern. SZF 166 (6): 352-360.

(ganzes SZF-Heft 166/06 [2015] zum Thema Wald in wärmerem und trockenerem Klima)

  • RIGLING, A., GESSLER, A., FEICHTINGER, L., QUELOZ, V. und WOHLGEMUTH, T. 2016: Introduced or native tree species to maintain forest ecosystem services in a hotter an drier future? In: Krumm, F., Vítková, L. (Eds.), Introduced tree species in European forests: Opportunities and challenges, pp. 236–246.
  • PLUESS A.R., AUGUSTIN S. und BRANG P. (Red.), 2016: Wald im Klimawandel. Grundlagen für Adaptionsstrategien. Bundesamt für Umwelt BAFU & Haupt, Bern/Stuttgart/Wien.
  • Swiss Academies Reports, 11/5 (2016): Brennpunkt Klima CH. Grundlagen, Folgen und Perspektiven. Teil 2.9 - RIGLING et al.: Wald.
  • www.waldwissen.net: Handbuch Klimawandel – Wissen über und Bewusstsein für den Wandel.
  • WSL-Berichte, Nr. 66 (2018): Standortkundliche Grundlagen für die Waldbewirtschaftung im Klimawandel.
  • WSL-Merkblatt für die Praxis, Nr. 59 (2017): Der Schweizer Wald im Klimawandel: Welche Entwicklungen kommen auf uns zu?
  • WSL-Merkblatt für die Praxis, Nr. 59.1 (2017): Naturnaher Waldbau im Klimawandel.
  • WSL-Projekt (2017-2038): Testpflanzungen zukunftsfähiger Baumarten.

Ahornsirup: ein einzigartiges Nichtholzprodukt

Ahornwassergewinnung und Ahornsirupverarbeitung sind die Ergebnisse einer spannenden forstlichen Arbeit, welche hauptsächlich in Kanada stattfindet. Autor: A. Guimond

Ahornsirup wird durch den Prozess der Konzentration von Ahornwasser (Saft) hergestellt. Das Ahorn-wasser wird jedes Frühjahr geerntet, und zwar ausschliesslich in den nordöstlichen Regionen Nordamerikas (Kanada und Vereinigte Staaten) und hauptsächlich in Quebec, wo die klimatischen Bedingungen am günstigsten sind.

Ahornhain ist die Bezeichnung für einen natürlichen Wald, in dem die Hauptbaumart der Ahorn ist. Der Zuckerahorn (acer Saccharum) und der Rotahorn (acer Rubrum) sind die beiden Arten, aus welchen Ahornwasser geerntet wird.

 

Herkunft

Obwohl es in vielen Teilen der Welt noch unbekannt ist, der Ahornsirup ist in der Geschichte Kanadas (Quebec) fest verankert. Historische Texte haben aufgezeichnet, dass man seit der Ankunft der ersten Siedler (Mitte des 16. Jahrhunderts) von «Ahornwasser» spricht. Damals sammelten die Amerikaner Ahornwasser, indem sie mit einer Axt einen Einschnitt in den Baum machten und es als Stärkungsgetränk nutzten. Erst 150 Jahre später wurde der Ahornzucker entdeckt. Dank der «Chaudrons» (Töpfe), welche aus Frankreich mitgebracht wurden, wurde es möglich, durch das Aufkochen von Ahornwasser Ahornzucker herzustellen.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Produktion rasch weiter. Die «moderne» Einkerben-technik hielt Einzug und es entstehen die ersten «Zuckerhütten». Mit der Entwicklung der modernen Verdampfer steigerten sich die Quantität und die Qualität der Produktion.

Bis 1970 wurde das Ahornwasser anhand von «chaudières» (Eimern) geerntet

(Abb. 1),

welche an die Zapfrohre angehängt wurden. Jeden Tag musste der Ahornbauer von Baum zu Baum gehen, um den Inhalt der Eimer zu entleeren. Diese Vorgehensweise begrenzte die Grösse der Ahornhaine. Zu dieser Zeit sahen wir das Erscheinen der «Schläuche», die die Bäume miteinander verbanden und es ermöglichten, das Ahornwasser direkt zur «Zuckerhütte» zu transportieren, um es in Ahornsirup zu verwandeln. Obwohl einige kleine Produzenten (Familienbetriebe) immer noch den Eimer als Erntemethode verwenden, sind verrohrte Sammelsysteme zur «Norm» in Ahornsirupbetrieben geworden

(Abb. 2).

 

Nährwertvorteile

Ahornsirup hat viele ernährungsphysiologische Eigenschaften und enthält Vitamine, Mineralien und Antioxidantien

(Tabelle 1).

Seit 2005 werden in Quebec und auf der ganzen Welt zahlreiche Forschungen durchgeführt, um seine Eigenschaften (Nährstoffe) zu definieren und sein volles Potenzial (Vorteile) zu ermitteln. Bis heute wurden mehr als 100 essenzielle Nährstoffverbindungen identifiziert, darunter 67 antioxidative Verbindungen.

Ahornsirup besteht im Wesentlichen aus Saccharose, die vom menschlichen Körper leicht assimiliert wird und keinen Insulinanstieg auslöst. Dies hat also sowohl für Sportler als auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes positive Auswirkungen.

 

Ahornsirupbetriebe

Im Jahr 2020 wurden mehr als 110 Millionen Kilogramm Ahornsirup produziert, was etwa 83 Millionen Litern entspricht. Nur in Quebec wurden 80 Millionen Kilogramm produziert, was 72 Prozent der Weltproduktion entspricht.

In Quebec gibt es 7300 Ahornhaine, welche von fast 11 500 Ahornproduzenten betrieben werden. Die Grössen der Betriebe variieren enorm. In der Tat gibt es noch viele kleine Ahornhaine, die von Familien als Hobby betrieben werden. In solchen Betrieben wird das Ahornwasser noch auf die altmodische Art geerntet, mit Eimern, die an Zapfrohren hängen. Auf der anderen Seite gibt es Betriebe von mehreren 100 Hektar, die mehr als 100 000 Zapfstellen enthalten. Diese Betriebe verfügen über hochtechnologische Anlagen und benötigen Dutzende von Mitarbeitern.

Im Jahr 2020 befanden sich fast 50 Prozent der Betriebe im ökologischen Anbau.

 

Produktion

Obwohl die Ahornsirupernte nur im Frühjahr stattfindet, verteilt sich die Arbeit auf das ganze Jahr … von Ende August bis Mitte Juni. In Anbetracht, dass die Sommermonate (Mitte Juni bis Ende August) wegen der Hitze und der Insekten nicht förderlich für die Forstarbeit sind.

 

Herbst

Der Herbst ist die Zeit für das Arbeiten im Wald, d. h. Instandhaltung von Anlagen und Erweiterungen sowie Waldpflege. Tatsächlich müssen die Rohre und Kollektoren, welche das Ahornwasser zur Zuckerhütte führen, alle 15 Jahre gewechselt werden. Zur gleichen Zeit wird auch die Waldpflege durchgeführt. Um die Entwicklung und das Wachstum der Ahornbäume zu fördern, muss alle 15 Jahre eine «Ahornplenterung» (Durchforstung) durchgeführt werden. Das Ziel ist es, Öffnungen im Laubholzdach zu schaffen, sodass die Ahorne ihre Äste weiterentwickeln können. Allgemeinen werden zwischen 15 und 20 Prozent der Bäume gefällt, es wird besonderes Augenmerk auf die natürliche Verjüngung und den Erhalt der Artenvielfalt gelegt. Um das Gleichgewicht im Wald aufrechtzuerhalten und die Ausbreitung von Krank-heiten zu vermeiden, ist es ratsam, etwa 10 Prozent Begleitbaumarten (15% in der ökologischen Produktion) zu behalten, hauptsächlich Gelbbirke und Esche.

 

Winter

Winter ist die Zeit des Anzapfens, bei dem ein circa 4 cm tiefes Loch unter die Rinde gebohrt wird, welche einen Durchmesser zwischen 6 und 8 mm hat (maximal 6 mm bei biologischer Produktion). Der Baum muss einen Durchmesser von mindestens 23 cm (BHD) haben, um eine Kerbe zu erhalten, und einen Durchmesser von mehr als 40 cm für 2 Kerben.

Der Ahornsirupproduzent installiert dann den Zapfen, welcher an das kilometerlange verrohrte Sammelsystem angeschlossen wird. Je nach Standortbedingungen kann eine Person zwischen 250 und 350 Zapfen pro Tag vornehmen.

Zum Beispiel in der Erablière des Aigles im Osten von Quebec, wird das Zapfen in der Regel von Mitte Januar bis Mitte Februar durchgeführt. Für diese Arbeit sind etwa 25 Tage Arbeit von 4 Personen erforderlich.

 

Frühling

Bei der Erablière des Aigles beginnt die Ernte des Ahornwassers in der Regel per Ende März (der Beginn der Saison variiert je nach Standort). Eine normale Saison erstreckt sich über einen Zeitraum von circa 5 Wochen, mit einer durchschnittlichen Produktionsdauer von 25 Tagen.

Wenn die Installationen neu und gut gewartet sind, kann ein Zapfen während der Saison bis zu 70 l Ahornwasser produzieren. Ein Baum mit einem Durchmesser von über 40 cm und 2 Zapfen kann bis zu 140 l Ahornwasser liefern, was 3,5 l Ahornsirup entspricht.

Das Fliessen des Ahornwassers ist ein natürliches Phänomen, welches auftritt, wenn die Temperaturen zwischen Frost und Tauwetter schwanken (idealerweise zwischen −7 ° und 7 °C). Zu diesem Zeitpunkt steigen der Zucker und das Wasser, welche im Sommer in den Wurzeln angesammelt wurden, den Stamm hinauf, um wichtige Nährstoffe für das Baumwachstum zu liefern.

Das gesammelte Ahornwasser wird anschliessend gefiltert und mittels Umkehrosmose konzentriert (2–3 % auf 16–20 % Zucker). Dieses Konzentrat wird dann in den Verdampfer geleitet (Abb.3), wo es die endgültige Konzentration des Ahornsirups erreicht, welcher eine Konzentration zwischen 66 und 67 Prozent Zucker erreicht. Der Ahornsirup wird dann heiss gefiltert und in 150-Liter-Fässer gefüllt.

Im Lauf der Ernte entwickeln sich die Eigenschaften und der Geschmack des Ahornsirups

(Abb. 4).

Das erste Tröpfeln: Es ist dunkel und hat einen ganz besonderen «holzigen» Geschmack.

Erster Teil der Ernte: Er ist klar (Helligkeit über 75 %) und hat einen zarten Geschmack.

Mitte Saison: Er wird dunkler (Helligkeit: 50–75 %) und sein Geschmack wird ausgeprägter (reichhaltig).

Ende Saison: Er ist dunkel (Helligkeit: 25–50 %) und sein Geschmack intensiviert sich (robust).

Das letzte Tröpfeln: es ist sehr dunkel (25 % weniger hell), mit einem sehr ausgeprägten Geschmack (Saft) und es entwickelt sich eine «Karamell»-Textur. Es ist ein Ahornsirup, der eher für die Lebensmittelindustrie bestimmt ist.

Die Saison endet mit der Entstehung der Knospen. Sobald die Knospen kommen, wird der Geschmack des Ahornsafts stark und unangenehm. Aus diesem Grund muss die Produktion beendet werden. Die Arbeit ist aber noch nicht beendet: Die Zapfen müssen von den Bäumen entfernt sowie die Rohre und alle für die Produktion verwendeten Geräte gereinigt und desinfiziert werden.

 

Erablière des Aigles und sucrederable.ch

Die Erablière des Aigles

(Abb. 5)

ist ein 300 Hektar grosser Betrieb mit fast 130 Hektar Ahornhain. Das Familiengeschäft betreibt 25 000 Zapfstellen mit einem Potenzial von etwa 32 000. Es werden jährlich mehr als 32 000 kg Bioahornsirup produziert, wovon fast 80 Prozent für den Schweizer Markt bestimmt sind.

Sucre d’Erable wurde Ende 2017 mit dem Ziel gegründet, das Potenzial des Ahornsirups aufzuzeigen. Das Konzept ist einfach: Der eigene produzierte Bioahornsirup wird importiert und die gesamte Verarbeitung des Produkts findet in der Schweiz statt, wenn möglich mit Zutaten aus der Schweizer Landwirtschaft. Weitere Informationen über die Ahornhaine und -produkte stehen auf www.sucrederable.ch zur Verfügung.

 

Alexandre Guimond ist Miteigentümer der Erablière des Aigles in Quebec und Gründer von sucrederable.ch.

Bergahornförderung auf dem Grüscher Älpli

Ein heisser Sommertag 2020 hoch im Prättigau bei Schuders. Die Jagd nach den geheimnisvollen Bergahornen kann beginnen. Meine zehnjährige Tochter ist schon ganz aufgeregt und hält ihren Fotoapparat fest umklammert. Seit Wochen schon erzähle ich ihr am Esstisch von diesen alpinen Bergriesen und ihrer unglaublichen Bedeutung für Natur und Gesellschaft. Nun soll es zum Grüscher Älpli gehen, wo Forscher jeden einzelnen Bergahorn erfasst haben und zusätzliche Jungbäume gepflanzt wurden. Autor: Dr. Regula Waldner

Die heimliche Bergahorn-Moos-Allianz

Es begann alles vor zwanzig Jahren mit der für den Kanton Graubünden erstmaligen Beschreibung eines winzigen Mooses, das nur in den Nordalpen und fast ausschliesslich auf Bergahornen wächst. Sein klingender Name «Rudolphs Trompetenmoos» (Tayloria rudolphiana) bezieht sich wohl auf die trompetenförmige Kapsel, aus der das Moos zwecks «Nachwuchsförderung» seine Sporen entlässt. Die seltenen Vorkommen dieser Art in der Schweiz machen einen bedeutenden Teil der Weltpopulation aus. Dementsprechend ist sie landesweit durch die Natur- und Heimatschutzverordnung und europaweit durch die Berner Konvention geschützt. Die «Bündner Entdeckung» des Trompetenmooses im Jahr 2001 war das Nebenprodukt einer Moorkartierung im Gebiet des Grüscher Älplis.

Damals wurden Polster von Tayloria rudolphiana auf vier Bergahornen sowie Funde des vom Aussterben bedrohten «Geheebs Kurzbüchsenmoos» (Brachythecium gehebii) vermeldet. Dies war derart sensationell, dass weitere Kontrollgänge zu den Beständen durchgeführt und entlang des Weges ab Schuders zusätzliche Bergahorne als heimliche Trompetenmoos-Träger identifiziert wurden. 2015 wollten es die Moosexperten noch genauer wissen: Sie führten eine umfassende Erhebung im gesamten Weideperimeter der Alp durch. So weiss man heute, dass mindestens jeder vierte der 170 kartierten Bergahorne das Trompetenmoos auf seinen ausladenden Ästen beherbergt und an etwa einem Dutzend Stammfüssen das Kurzbüchsenmoos vorkommt.

(Abb. 1 und 2)

 

Mit Bergahornförderung gegen den vielfachen Artentod

Die Erhebung zeigte auch beispielhaft auf, wie dramatisch schnell fehlende Vorsorge ein Artensterben auslösen könnte. Die enge Bindung des Trompetenmooses an einen jeweils älteren Bergahorn wird ihm zum Verhängnis, falls es nicht rechtzeitig «auf dem Sprung ist». Das heisst, die Population muss vor dem Absterben ihres Trägerbaums auf andere Bergahorne im richtigen Alter und in überwindbarer Distanz (maximal 50 Meter!) ausweichen können. Ohne gezielte Förderung von Bergahornen ist dies in eng verzahnten Wald-Weide-Gebieten mit den oftmals dominierenden Fichten kaum möglich. Im Waldentwicklungsplan WEP 2018+ werden daher Teile des halb offenen Grüscher Älplis als lichter Wald geführt, wo die Natur und insbesondere der Bergahorn mit seinem Trompetenmoos Vorrang hat. Auch die Grüscher Alpgenossenschaft – sagt ihr Alpmeister und Bauernpräsident Thomas Roffler mit einem gewissen Stolz – hätte Verantwortung

für den moosigen Winzling und seine beeindruckenden Gastgeber übernommen, indem sie auf dem Alpgebiet 30 junge Bergahorne pflanzte.

(Abb. 3)

Der Schutz der Bäume vor Verbiss- und Lägerschäden, das Freistellen der lichtbedürftigen Altbäume sowie die rechtzeitige Verjüngung inklusive Schutz der Jungbäume vor Schneelasten stellen für die Bergahornförderung generell eine grosse Herausforderung dar. Die nachhaltige Umsetzung der Massnahmen bedingt ein Zusammenspiel von Forstwirtschaft, Naturschutz und Alpung. In tieferen Lagen spielen namentlich auch das Instrument der Zonenplanung und die Bewirtschaftungsbeiträge auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche eine Rolle. Diese Koordination im Dienst des Bergahorns möchte das kantonale Amt für Natur und Umwelt, ANU, verstärkt anpacken.

(siehe Kasten)

 

Prättigauer Bergahorne lassen nicht kalt

Auf dem Weg Richtung Grüscher Älpli wächst derweil die Spannung. Markus Hitz, ehemaliger Arzt und nun passionierter Wirt der «alten Post» in Schuders, hat beim Mittagessen begeistert von mächtigen Bergahornen berichtet, an denen er auf seinen häufigen Biketouren alpwärts vorbeistrampelt

(Abb. 4).

Und tatsächlich: Etwa auf halber Strecke entdeckt meine kleine Fotojägerin den ersten alten Bergahorn und verschwindet verschmitzt in dessen hohlen Stamm

(Abb. 5).

Von nun an hat sie nur noch Augen für die Bergahorne, von denen ein jeder auf sehr eigenwillige Art himmelwärts wächst. Am Ende unserer zweitägigen Tour wird sie verstanden haben, dass Bergahorne Hotspotbäume mit einer enormen Sogwirkung auf Hunderte von Tier- und Pflanzenarten sind, dass sie ganze Landschaften unverwechselbar machen, dass sie früher zur Nutzung von Laubstreue und wegen gewisser medizinischer Wirkungen aktiv gefördert wurden und dass nicht nur die nordamerikanischen Indianer den Ahornsirup schätzten, sondern auch bei uns und zumindest gewisse Vögel den süssen Rindensaft konsumieren. Matthias Zubler, Prättigauer Regionalleiter vom Amt für Wald und Naturgefahren, lobt den Bergahorn auch aus forstwirtschaftlicher Sicht. Dem Baum sei gerade angesichts des Klimawandels grössere Beachtung zu schenken, zudem eigne er sich ideal zur Bestockung auf instabilem Untergrund, sei in jungen Jahren schattentolerant, habe ein enormes Potenzial zur Naturverjüngung und liefere erst noch tolles Schreinerholz. Marco Vanoni, kantonaler Zuständiger für Waldökologie und Schutzwald, verweist überdies auf Funde des Grossen Alpenbocks (Rosalia alpina) im vorderen Prättigau und schliesst nicht aus, dass auch diese geschützte und prächtige Art von älteren Bergahornbeständen profitiere.

 

Touristischer Mehrwert

Nach zwei Stunden Fussmarsch durch den Wald mit vielen Zwischenhalten bei Bergahornen öffnet sich der Blick auf den mächtigen Felsklotz der Drusenfluh und das darunter liegende Grüscher Älpli. Das berühmte Trompetenmoos auf den hoch liegenden Ästen lässt sich zwar nicht entdecken, aber dafür bietet die mittlerweile gewitterumwölkte Alpenkulisse mit den freistehenden Baumriesen einen unvergesslichen Anblick. Der Fotoapparat meiner Tochter klickt. Gerne hätte sie noch bis spät in den Abend die reizvolle Umgebung durchstreift, wäre da nicht das drohende Unwetter gewesen. Noch Monate später wird sie von diesem Abenteuer zu den uralten Bergahornen erzählen und darob fast vergessen, dass ihr eigentlich auch die Alpsäuli und Kühe «dort hinten auf dem Berg» gefallen haben.

 

Dr. Regula Waldner arbeitet bei oekoskop und leitet die Vorstudie Prättigauer Bergahorn-Förderprojekt.

Geriegelter Bergahorn – ein besonders wertvolles Holz

Riegelholz ist durch seinen wellenförmigen Verlauf der Holzfasern sehr dekorativ und gilt als besonders wertvoll, da es in der Natur nur sehr selten vorkommt. In einem Forschungsprojekt rund um den Riegelahorn wurden ausgewählte Klone über Gewebekultur vermehrt und Versuchsflächen angelegt, die später eine Zulassung für den Vertrieb als geprüftes Vermehrungsgut erlauben sollen. Autoren: Dr. Cornelia Bäucker, Dr. Heike Liesebach

Was ist Riegelholz?

Eine Riegelung im Holz entsteht durch wellenförmigen Verlauf der Holzfasern. Im angeschnittenen Holz wird dadurch ein besonderer optischer Effekt erzeugt, der den Eindruck von hellen und dunklen Streifen erweckt.

(Abb. 1)

Derartiges Holz ist äusserst dekorativ und da es sehr selten vorkommt, gilt es als besonders wertvoll. Die geriegelte Holzstruktur ist in den meisten Fällen erst nach dem Holzeinschlag zu erkennen, wobei sie nicht immer über den gesamten Stamm verläuft. Deutlich zu unterscheiden ist sie vom sog. Wimmerwuchs, bei dem die Schwingungsebene der Holzfasern so verläuft, dass von aussen am Baum eine waschbrettartige Struktur gut sichtbar ist.

Das Phänomen der Riegelung kommt bei verschiedenen Laubholzarten vor wie z. B. Nussbaum oder Esche, ist aber bei Bergahorn (Acer pseudoplatanus L.) wahrscheinlich am bekanntesten. Verwendung findet der Riegelahorn traditionell im Musikinstrumentenbau, wo das helle, gestreifte Holz für die Fertigung von Böden und Zargen vieler Streichinstrumente, aber auch zum Bau von Saiteninstrumenten genutzt wird. Daher stammt auch der im Englischen verbreitete Name «fiddleback maple». Heutzutage konkurriert die Musikinstrumentenbranche mit der Furnierindustrie um geriegelte Exemplare des Bergahorns, da eine grosse Nachfrage nach Riegelahornfurnier besteht.

Daneben ist der exklusive Möbelbau ebenfalls an Riegelahornholz interessiert, da hochpreisige Liebhaberstücke aus Riegelahorn kontinuierlich Absatz finden.

Die Ursache für den wellenförmigen Holzfaserverlauf, der zur Riegelung führt, ist immer noch unbekannt. Verschiedene Hypothesen wurden in der Literatur diskutiert, wobei ein genetischer Zusammenhang zu vermuten steht. Der Anteil geriegelter Exemplare in natürlichen Bergahornpopulationen ist unterschiedlich und liegt zwischen 1 bis 5 Prozent. Aufgrund der Seltenheit gibt es in der Forstwirtschaft und in der forstlichen Forschung schon länger Bestrebungen, Riegelahorn vermehrt zu gewinnen. Grundsätzlich bestehen dazu zwei Möglichkeiten:

1. die Vermehrung über Saatgut, wobei dieser Weg nur Erfolgschancen hat, wenn das Merkmal eine genetische Basis hat und vererbt wird;

2. die vegetative Vermehrung über Veredelungen bzw. wurzelecht über Gewebekultur oder Stecklinge.

 

Forschung im Projektverbund

Einige Vorarbeiten, wie z. B. etablierte Gewebekulturen von einzelnen Klonen, waren an verschiedenen Forschungs- und Versuchseinrichtungen bereits vorhanden, als ein gemeinsames Vorhaben geplant wurde. Es war das Ziel, die Möglichkeiten biotechnologischer Methoden für die Vermehrung von wertvollem Riegelahornmaterial sowie die kommerzielle Produktion geriegelten Bergahornklonen zu erproben wie auch erste Schritte zur Erforschung der Entstehung der Riegelung zu unternehmen. Da die Baumart Bergahorn dem Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG) unterliegt, ist eine kommerzielle Vermehrung von Riegelahornklonen für den Anbau in der Praxis erst nach ihrer Prüfung auf Versuchsflächen und einer Zulassung als geprüftes Vermehrungsgut möglich.

Ein Verbundprojekt mit insgesamt fünf Partnern aus Deutschland wurde dann von der Landwirtschaftlichen Rentenbank im Rahmen der Forschung für Innovationen in der Agrarwirtschaft von 2016 bis 2019 gefördert. Neben dem Thünen-Institut für Forstgenetik (Heike Liesebach, Cornelia Bäucker) und dem Thünen-Institut für Holzforschung (Volker Haag) waren das Forschungsinstitut RLP AgroScience GmbH als Koordinator (Michael Wallbraun, Annette Fuchs), die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt NW-FVA (Andreas Meier-Dinkel, Mona Quambusch) sowie als Praxispartner das Institut für Pflanzenkultur e. K. (Imke Hutter, Philipp Rödel) und die Reinhold Hummel GmbH + Co. KG (Sonja Merkle) beteiligt.

Für die Suche nach wertvollem Riegelahornmaterial wurden Losverzeichnisse von Holzsubmissionen recherchiert und bei Ausrichtern von Submissionen direkt nach Riegelahorn gefragt. Falls geriegelter Bergahorn zur Versteigerung im Angebot war, wurde versucht, seinen ursprünglichen Standort im Wald zu ermitteln. Gelang dies, wurde überprüft, ob die verbliebene Krone eindeutig zuzuordnen ist. Konnten Stubben und Kronenrest zweifelsfrei ermittelt werden, wurden Kronenreiser geschnitten und per Post zugeschickt. Wenn möglich erfolgte auch ein Einzäunen der Riegelahornstubben, damit Stockausschläge vor Wildverbiss geschützt sind. Stockausschläge sind physiologisch teilweise verjüngt, sodass deren Knospen als Startmaterial für die Gewebekultivierung besser geeignet sind als Knospen aus der Baumkrone. Die Nährmedienzusammensetzungen und Kulturbedingungen in der Gewebekultur

(Abb. 2)

wurden im Projektverlauf gemeinsam mit den Partnern optimiert und umfangreiches Klonmaterial wurde zwischen den Partnern ausgetauscht.

Nach der Vermehrung und Bewurzelung in der Gewebekultur wurden die Pflänzchen pikiert und unter Sprühnebel im Gewächshaus weiterkultiviert. Nach der Akklimatisierung in der Baumschule des Instituts konnten sie im Frühjahr 2018 und 2019 auf Versuchsflächen

(Abb. 3)

gepflanzt werden. Insgesamt vier Versuchsflächen zur Klonprüfung wurden nach einem einheitlichen Design vom Thünen-Institut und der NW-FVA angelegt, um später geeignete Klone als geprüftes Vermehrungsgut nach dem Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG in Deutschland) zum Vertrieb zulassen zu können. Alle Flächen besitzen ein randomisiertes Blockdesign mit 6 Wiederholungen (Blöcken), wobei jede Parzelle 4 Pflanzen (2 x 2) im Pflanzverband 2 x 2,5 Meter enthält.

Zur sicheren Identifizierung aller Klone wurde für die Baumart Bergahorn eine Methode zum genetischen Fingerprint etabliert. Besonders geeignet für diesen Zweck sind sog. Mikrosatellitenmarker, die auch schon für zahlreiche andere Baumarten verwendet werden. Es wurden aus der Literatur bekannte Mikrosatellitenmarker verwendet, die zum Teil speziell für den tetraploiden Bergahorn, aber auch für andere diploide Ahornarten entwickelt wurden. Zur Genotypisierung wurden insgesamt 12 Mikrosatellitenmarker eingesetzt, die kombiniert eine sehr zuverlässige Methode zur Klonidentifizierung ergeben

(Abb. 4)

Das Verfahren ist vergleichbar mit den in Vaterschaftsgutachten oder in der Gerichtsmedizin verwendeten Methoden.

 

Ausblick

Bereits während der Projektlaufzeit erhielten die am Projekt beteiligten Institute Anfragen zum Kauf von Riegelahorn von interessierten Waldbesitzern. Da es derzeit aber noch keinen Verkauf gibt, konnten nur einige Riegelahorn-Jungpflanzen, die für die Versuchsflächenanlagen nicht benötigt wurden, zum Testanbau übergeben werden. Im Rahmen des Riegelahorn-Verbundprojekts wurden jedoch alle Voraussetzungen für eine Prüfung und zukünftige Zulassung von Riegelahornklonen nach FoVG sowie den anschliessenden kommerziellen Vertrieb geschaffen. Da erste, sichere Anzeichen einer Riegelstruktur bei Bergahorn frühestens ab einem Baumalter von 12 Jahren auftreten, ist mit einem Zeithorizont von mindestens 15 Jahren zu rechnen, bis Riegelahornklone eine Zulassung nach FoVG als geprüftes Vermehrungsgut erhalten können. Erst danach könnten Pflanzen von Riegelahornklonen kommerziell produziert werden. Hierbei ist eine sichere Identifizierbarkeit der Klone mit einem genetischen Fingerprint gewährleistet.

In einem Nachfolgeprojekt sollen weitere Schritte bei der Überführung des Materials in die Praxis geklärt werden. Zudem ist eine Fortsetzung der Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Entstehung und Vererbung der Riegelung geplant.

 

Unser Dank geht an die Landwirtschaftliche Rentenbank Deutschland für die Projektförderung, an alle Kooperationspartner, an unsere Kollegen und Kolleginnen im Labor und Gewächshaus sowie an zahlreiche Verantwortliche in Baumschulen, im Forstbereich und an beteiligte Waldbesitzer.

 

Dr. Cornelia Bäucker ist Wissenschaftliche Angestellte im Thünen Institut für Forstgenetik, Waldsieversdorf (Deutschland).

Dr. Heike Liesebach ist Projektleiterin im Thünen Institut für Forstgenetik, Waldsieversdorf (Deutschland)

 

Literaturverzeichnis auf www.buendnerwald.ch

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