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"Bündnerwald" August 2021

Einsatz von Drohnen beim Aufbau von Seilkranlinien

Einsatz von Drohnen beim Aufbau von Seilkranlinien Drohnen werden schon seit längerer Zeit in Canada, USA und in Neuseeland als Hilfe für den Aufbau von Seilkranlinien eingesetzt (Amichev 2015; https://www.youtube.com/watch?v=2taziRH3Sd8; 2.4.2021). Allerdings sind dort die Bedingungen oft anders als bei uns. In der Tat werden Drohnen oftmals auf Kahlschlagflächen eingesetzt. Dies erleichtert das Fliegen erheblich, da keine Hindernisse ­im Weg sind. 2018 hat der Verein Forêt Valais/Walliser Wald Versuche mit Drohnen gemacht. Bei den Versuchen ging es um zwei Anwendungsmöglichkeiten: Das Ausziehen des Hilfsseils und den Transport von Material. Die Entwicklung der Methode wird nun von einer Walliser Start up, Cambium, weitergeführt. Autoren: Ivan Schaffner, Christina Giesch

Einsatz von Drohnen beim Aufbau von Seilkranlinien

 

Drohnen werden schon seit längerer Zeit in Canada, USA und in Neuseeland als Hilfe für den Aufbau von Seilkranlinien eingesetzt (Amichev 2015; https://www.youtube.com/watch?v=2taziRH3Sd8; 2.4.2021). Allerdings sind dort die Bedingungen oft anders als bei uns. In der Tat werden Drohnen oftmals auf Kahlschlagflächen eingesetzt. Dies erleichtert das Fliegen erheblich, da keine Hindernisse ­im Weg sind. 2018 hat der Verein Forêt Valais/Walliser Wald Versuche mit Drohnen gemacht. Bei den Versuchen ging es um zwei Anwendungsmöglichkeiten: Das Ausziehen des Hilfsseils und den Transport von Material. Die Entwicklung der Methode wird nun von einer Walliser Start up, Cambium, weitergeführt.

 

Autoren: Ivan Schaffner, Christina Giesch

 

Hilfsseil ausziehen

Bei einer klassischen Seilkranlinie wird das Hilfsseil von Hand ausgezogen. Dabei muss die Person mit dem Seil in der Hand in gerader Linie – so wie das Seil später gespannt werden soll – den Holzschlag auf- oder ablaufen, über gefällte Bäume und beim existierenden Steilheitsgrad. Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, das Hilfsseil auf einer Spule am Ausgangsort zu haben und nur das Ende zu tragen. Dies aber mit dem Nachteil, dass sich das Seil in den herumliegenden Ästen verfangen kann. Dies verlangsamt die Arbeit, da das Seil wieder entwirrt werden muss. Je weiter die Person geht, desto stärker muss das länger werdende Seil nachgezogen werden. Die andere Variante ist das Hilfsseil in einem Rucksack oder einer auf einem Rucksack montierten Spule zu tragen. Somit verfängt sich das Seil nicht, aber die Person hat eine grössere Last zu tragen, die jedoch mit dem Herauslassen des Seiles nach und nach geringer wird.

 

Die beiden Varianten, um das Seil auszuziehen, gibt es auch bei der Drohne. In Neuseeland und Canada zieht die Drohne nur das Ende des Hilfsseils, das auf einer Spule aufgerollt ist. Da es sich um Kahlschläge handelt, besteht die Gefahr, sich in Ästen zu verfangen nicht, da die Drohne genügend hoch über den Holzschlag fliegen kann. In unseren Versuchen sind wir bald darauf gekommen, dass es recht gefährlich ist, das Seil nachzuziehen: Hier müssen wir die Drohne durch eine enge Schneise manövrieren. Das Risiko, dass das Hilfsseil hängen bleibt und so die Drohne zum Sturz bringt, ist zu gross. Daher haben wir ein System entworfen, um eine Spule unter der Drohne zu montieren (siehe Abb. 1).

Dieses System hat eine Sicherheit, dass in Notfällen die Spule fallen gelassen werden kann.

Unsere Versuche haben auch ergeben, dass man in unseren Wäldern nur mit einer kleinen Drohne arbeiten kann. Oftmals sind die Schneisen nur 1,5 m bis 3 m breit. Für grössere Drohnen wird es darin zu eng. Die Variante, oberhalb der Baumkronen zu fliegen, scheidet ebenfalls aus, da es bei engen Schneisen nicht möglich ist, das Hilfsseil auf den Boden zu bekommen, ohne dass es in den Ästen hängen bleibt. Kleine Drohnen haben jedoch nur wenig Kraft. Wir haben in unseren Versuchen mit einer handelsüblichen Drohne des Models «DJI Mavic Pro» gearbeitet, die etwa ein Kilogramm Last tragen kann. Dadurch konnten wir nur eine leichtere Schnur gebrauchen, die ausgeflogen wird, um danach das Hilfsseil nachzuziehen. Damit wird der Zeitbedarf, bis das Hilfsseil ausgezogen ist, verdoppelt. Dies ist jedoch immer noch wesentlich schneller als die traditionelle Arbeitsweise: Wir konnten in unserer Studie (Schaffner et Giesch 2018) aufzeigen, dass die Drohne zwei bis zehnmal schneller ist, als Personen. Auch wenn man die zusätzliche Zeit für das Holen des Hilfsseiles berücksichtigt (Tabelle 1).

An sieben Seillinien wurden die Zeit, die die Forstwarte brauchten, gemessen. Es sei bemerkt, dass je nach Holzschlag, zwei Personen erforderlich waren, um das Hilfsseil auszutragen. Je länger und komplexer eine Seillinie ist, desto mehr lohnt sich der Einsatz von Drohnen. Es braucht jedoch geübte Piloten, um die Drohne sicher durch die Schneise zu fliegen.

 

Lasten tragen

Zurzeit wird das zum Aufbau des Seilkran benötigte Material in den Bestand getragen, mit einer Winde gezogen oder mit Hilfe des Seilkranes transportiert. Das Material zu tragen, ist sehr mühsam. Diese Methode wird vor allem bergab gebraucht. Oftmals werden die Lasten auch den Hang hinuntergeworfen, was das Material beschädigen kann. Wenn das Material mit Hilfe von einer Winde traktiert wird, muss eine Person neben der Last laufen und diese lenken. Es ist relativ schwierig, Hürden wie Baumstämme, Felsen oder dergleichen zu passieren. Die Seile können sich verheddern und es besteht die Gefahr, dass das Hilfsseil zerreisst. Da meistens drei Mitarbeiter auf dem Schlag sind, ist einer während des Transportes unbeschäftigt. In der dritten Variante wird das Material mit Hilfe des Seilkranes transportiert. Dies bedingt, dass das Tragseil gespannt werden muss und birgt das Risiko, dass das Tragseil oder die Masten bei der noch nicht vollständig aufgebauten Linie beschädigt werden. Diese Methode kann nur bei einem konkaven Geländeprofil angewandt werden. Bei dieser Vorgehensweise, müssen zwei der Mitarbeiter während des Transportes warten. Das Material wird in der Schneise deponiert und muss noch zum Endstandort getragen werden.

Daher ergab sich in Gesprächen mit den Forstunternehmern, dass sie grosses Interesse hätten, dass man ihnen das Schleppen des Materials in den Bestand abnimmt. Grosse Drohnen können bis zu 30 kg transportieren und innerhalb von wenigen Minuten pro Rotation das notwendige Material für den Aufbau der Seilkranlinie in den Bestand bringen (Abb. 2).

Wegen ihrer Grösse kann die Drohne nicht mehr im Bestand fliegen und muss das Material oberhalb der Baumkronen bis zum gewünschten Punkt bringen. Die Last ist unterhalb der Drohne mit einem Seil befestigt (Abb. 3).

Das Seil muss etwas länger sein als die Bäume hoch sind, damit die Drohne stets oberhalb der Baumkronen bleibt und keinen Kontakt mit den Ästen hat. Auch in diesem Fall musste ein spezieller Hacken entworfen werden, der notfalls getätigt werden kann, um die Last abzuwerfen.

Bei diesem Vorgehen kann ein Pilot vorgängig das Material in den Bestand fliegen und zwei Mitarbeiter können die Seilkrananlage montieren, ohne dass ein Mitarbeiter untätig bleibt. Diese Methode hat folgende Vorteile:

- Der Aufbau der Seilkrananlage ist viel schneller (in unseren Versuchen war die Drohne 1,5 bis 2 mal schneller) und die Fixkosten werden gesenkt;

- In den meisten Schlägen, kann ein Mitarbeiter im Prozess gespart werden;

- Das Material kann schon in den Bestand gebracht werden, bevor der Seilkran eintrifft (keine Maschinenwartezeitkosten);

- Es ist gesundheitsschonender und die Mitarbeiter sind für die Montage ausgeruhter;

- Das Material wird nicht beschädigt;

- Das Risiko ist geringer (die Mitarbeiter können im Bestand arbeiten, solange sie die Schneise der Seilkranlinie meiden);

- Das Material kann auch ohne Mitarbeiter vor Ort abgeladen werden;

- Die Daten aus dem Programm Seilkranprojekt können für die Programmierung des Fluges gebraucht werden; es gibt allerdings auch Einschränkungen beim Gebrauch der Drohnen;

- Der Einsatz von Drohnen in den Jagdbanngebieten ist untersagt;

- Der Wind muss unter 30 Km/h liegen;

- Der Einsatz ist bei Regen, Schneefall und Nebel stark eingeschränkt;

- Der Sonnenstand darf den Piloten nicht blenden;

- Die maximale Last pro Rotation beträgt 30 Kg;

- Der Einsatz von Drohnen benötigt Bewilligungen. Insbesondere, wenn die Drohne nicht auf Sicht, sondern mithilfe von Kameras geflogen wird.

 

Perspektiven und Schlussfolgerung

Die Firma Cambium ist heute in der Lage, Flüge mit einem Gesamtgewicht (Drohne und Last) unter 25 kg auf Sicht zu fliegen. Die Bewilligung, Lasten bis zu 30 kg auf Sicht zu fliegen, steht in Aussicht. Weiter muss die Firma noch Bewilligungen erlangen, um auch ohne Sicht, mit Hilfe von Kameras zu fliegen.

Drohnen eignen sich, um das Hilfsseil auszuziehen und um Lasten in den Bestand zu tragen. Dies entlastet die Mitarbeiter von physisch anstrengender Arbeit, ist schneller und reduziert dabei die Fixkosten eines Seilschlages. Jedoch braucht es spezialisierte Piloten für diese Arbeit, die die verschiedenen Bewilligungen für den Gebrauch von Drohnen erlangt haben.

 

Ivan Schaffner ist Mitbegründer der Start-up Firma ­Cambium. Christina Giesch ist Direktorin des Waldwirtschaftsverbands Walliser Wald.

 

Referenzen

Amishev D (2015) New Zealand steep terrain harvesting technologies with potential application in Western Canada. Québec : FPInnovations, technical report 52, 25 p.

 

Schaffner Ivan et Giesch Christina (2018): Usage de drones comme aide au montage de lignes de câble-grue. Schweizer Z Forstwesen 169: 354–356.

Seilsicherung bei Forstarbeiten/ Überbetrieblicher Kurs G (ÜK G)

Seilsicherung bei Forstarbeiten/ Überbetrieblicher Kurs G (ÜK G) Für jede Tätigkeit die geeignete Seilsicherung: «Schritt für Schritt in die Höhe». Nach diesem Slogan ist das Kursangebot von Baumklettern Schweiz aufgebaut. Autor: Baumklettern Schweiz

Seilsicherung bei Forstarbeiten/
Überbetrieblicher Kurs G (ÜK G)

 

Für jede Tätigkeit die geeignete Seilsicherung: «Schritt für Schritt in die Höhe». Nach diesem Slogan ist das Kursangebot von Baumklettern Schweiz aufgebaut.

 

Autor: Baumklettern Schweiz

 

Begonnen hat die Aufbauarbeit der Kurse für die Besteigung von Bäumen vor etwas mehr als 20 Jahren. Der Verband der Schweizer Baumpflege (BSB) führte die ersten Kurse mit der Seilklettertechnik (SKT) durch. Mit einem dreitägigen Kurs erhielten die ersten Teilnehmenden das nötige Wissen für das gesicherte Klettern an einem umlaufenden Seil in der Krone. Aus dem Verbandsangebot entstand im Jahre 2000 «Baumklettern Schweiz». Die ersten Kurse waren «Basiskurs 1», «Seilklettertechnik» 3 Tage, «Basiskurs 2», «Seilklettertechnik» 2 Tage und ein «Riggingkurs» (Kurs für Spezialfällung) 2 Tage. Der damalige Grundkurs für die Seilklettertechnik «Basiskurs 1» ist seither das Zugpferd der Seilklettertechnikkurse. Mittlerweile dauert dieser Kurs 5 Tage, am letzten Tag schliessen die Teilnehmer den Kurs mit einer theoretischen und praktischen Prüfung ab. Zwischen 2000 und 2013 entwickelten sich das Kursangebot und die Nachfrage langsam, aber stetig weiter. Weitere Kurse kamen dazu, unter anderem «Personenrettung mit Notfallplanung» und ein «Refreshkurs Seilklettertechnik».

 

Suva-Factsheet

Im Jahr 2013 publizierte die Suva die drei Factsheets «Seilsicherung im steilen Gelände Nr. 33070.d», «Sicher arbeiten auf Bäumen Nr. 33071.d» und «Arbeiten auf der Leiter an Bäumen Nr. 33072.d». Zusammen mit verschiedenen Forst-, Gartenbau-, Baumpflege- und Höhenarbeiter-Branchenverbänden wurden diese Kurse nach dem Stand der Technik ausgearbeitet. Die Einführung dieser Dokumente schloss die Lücke einer fehlenden Reglementierung. Seither sind Vorgaben zur Sicherungstechnik, zur Ausbildungsdauer, zum verwendenden PSA-Material und auch die Vorgaben für eine Notfallsituation geregelt.

 

Vorgaben und die Folgen

Diese neuen Vorgaben hatten zur Folge, dass sich Branchenverbände und Ausbildungsanbieter mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen mussten. Nicht nur Profis, die jeden Tag auf den Bäumen, in Felswänden oder an Fassaden unterwegs sind, waren betroffen. Die Forst-, Gartenbau- und Baumpflegebranchen waren direkt betroffen, sei dies nun zur Montage eines Sattels für eine Seilkrananlage oder auch bei Arbeiten mit der Leiter an und auf Bäumen. In den «grünen Branchen», bei Tätigkeiten mit Absturzgefährdung, war eine Sicherungstechnik mit dem notwendigen Sicherungsmaterial für ein breites Zielpublikum gefragt. Zu berücksichtigen war von Anfang an, dass auf der untersten Stufe der Anwendenden eine möglichst einfache Sicherungstechnik zum Einsatz kommt, damit mit wenig Einsatzzeit jederzeit die Arbeitssicherheit eingehalten werden kann.

 

EKAS-Richtlinie 2134 Forstarbeiten

Mit der Einführung der EKAS-Richtlinie vom 6. Dezember 2017 wurde die Besteigung von Bäumen und die Sicherung gegen Absturz im Allgemeinen konkretisiert.

Umsetzung Vorgaben durch Baumklettern Schweiz

Zur Festlegung einer Sicherungstechnik ist die jeweilige Tätigkeit massgebend. Mit einem effektiven Nutzen für die Anwendenden steigt die Trag­akzeptanz.

Folgende Faktoren stehen an erster Stelle:

- Arbeitssicherheit muss jederzeit gewährleistet sein; Schutzziel «Absturz verhindern»

- Anwendende haben einen Nutzen für die praktische Arbeit

- Personenrettung jederzeit möglich

- Arbeitssicherheit geht vor Effizienz

 

Positionierungstechnik

Positionierungstechnik als Schlüsselbegriff zur Sicherungstechnik in den «grünen Branchen». Diese Technik ermöglicht Arbeiten an der Stammachse, mit der Leiter, in der Baumkrone und auch im steilen Gelände mit Absturzgefahr.

Folgende Grundsätze gelten bei der Positionierungstechnik:

- schriftliche Arbeitsplatzorganisation

- Seilsicherung gleich hoch oder höher

- Ankerpunkt nicht übersteigen

- Arbeitsposition = zwei Seilsicherungen (Arbeiten mit Motorsäge oder anderen motorgetriebenen Geräten, eine der beiden Seilsicherungen benötigt ein Stahlkernhalteseil)

- Seilsicherung gespannt (kein Schlaffseil)

- Pendelsturzgefahr beachten (Gelände 15°, Baum 45°)

- Jederzeit zwei Anwenderinnen oder Anwender mit der nötigen Ausbildung, dem nötigen Material und der nötigen Erfahrung, damit jederzeit eine gegenseitige Personenrettung rasch möglich ist.

 

Geschichte und Entwicklung der Aus- und Weiterbildung

Die Umsetzung der Vorgaben der Suva-Factsheets aus dem 2013 erfolgte ganz unterschiedlich. Auf der einen Seite fanden Weiterbildungskurse aufgrund von Anfragen von Firmen, regionalen Organisationen der Arbeitswelt Wald (Oda) oder Bildungszentren statt. Auf der anderen Seite stand die Grundausbildung mit entsprechenden Überbetrieblichen Kursen (ÜK). Das Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden organisierte 2016 im Forstgarten Rodels den ersten ÜK zu den erwähnten Vorgaben der Factsheets. Eine Arbeitsgruppe mit Dominic Schilling (Amt), Alfio Caminada (Forstgarten), Luca Giacometti (Suva) und Patrick Zürcher (Baumklettern Schweiz) erarbeitete die Grundlagen für diesen Kurs. Zielsetzung war, dass die Lernenden die PSAgA-Tätigkeit «Baumsteigen an der Stammachse» zur Montage eines Sattels für Seilkranarbeiten unter Aufsicht ausführen konnten.

ÜK G

Mit der Revision der Bildungsverordnung und der Einführung des neu erschaffenen ÜK G, erhielten die verschiedenen regionalen Odas in der ganzen Schweiz die Möglichkeit, aus den drei Themen «Seilsicherung im steilen Gelände», «Baumsteigen an der Stammachse» und «Gesichertes Arbeiten mit der Leiter an und auf Bäumen» einen Kurs aufzubauen. Die Region «Oda Wald Ostschweiz» mit den Kantonen Graubünden, St. Gallen, beide Appenzell, Zürich, Schaffhausen, Thurgau und dem Fürstentum Liechtenstein entschieden sich zur Zusammenarbeit mit «Baumklettern Schweiz». Vorgabe war, einen dreitägigen Kurs mit allen drei Lehrinhalten analog der Bildungsverordnung aufzubauen, mit dem Wunsch, regionale Instruktoren und Kursleiter zu integrieren.

Als Pilotkurs wurde 2020 im Kanton Thurgau ein den Grundlagen der Bildungsverordnung entsprechender Kurs erfolgreich durchgeführt. Erwähnenswert ist, dass die «Oda Wald Zürich/Schaffhausen» und die «Oda Wald Thurgau» seit mehreren Jahren einen ähnlichen ÜK mit den Inhalten des Baumsteigens an der Stammachse und der Anwendung der Distel-Anstellleiter für die Wertastung durchführten. «Baumklettern Schweiz» war entweder als organisierender Kursanbieter oder in beratender Funktion dabei.

Alle diese überbetrieblichen Kurse wurden seit 2014 mit der gleichen Sicherungstechnik und demselben Sicherungsmaterial durchgeführt, einfach in der Handhabung für Anwender mit wenig Einsatzzeit, ausgelegt darauf, dass die Anwenderinnen und Anwender den Baum im Aufstieg fortlaufend aufasten und Äste bis max. 10 cm Durchmesser entfernen können. Aus diesem Grund war für «Baumklettern Schweiz» von Anfang an eine Vermischung mit der Seilklettertechnik kein Thema. Die korrekte Sicherungstechnik mit der Seilklettertechnik stellt für Anwenderinnen und Anwender mit wenig Einsatzzeit höhere Anforderungen an Material und Verständnis für die Technik. Dabei geht es vor allem um die Ausgangslage des astfreien Stamms, sowohl beim Baumsteigen mit den Steigeisen als auch bei der Wertastung mit der Leiter.

Als Tätigkeit neu dazugekommen ist die Seilsicherung im steilen Gelände. Wir arbeiten hier mit ­unserem Partner «Schweizer Bergführerverband (SBV)» zusammen.

 

Inhalt ÜK G

Seilsicherung im steilen Gelände

Tätigkeiten: Holzfällen, Roden, Böschungspflege im steilen Gelände oder oberhalb von Gewässern

Baumsteigen an der Stammachse

Tätigkeiten: Windenseil montieren, Auf- und Abbau Seilkran

Gesichertes Arbeiten mit der Leiter an Bäumen

Tätigkeit: Montage des Seilwindenseils des Forsttraktors

Baumschnittmassnahmen an Bäumen

(Wertastung, Lichtraumprofil an Strassen und Baumschnittmassnahmen für Gemeinden)

Kompetenzen für die Anwendenden:

- sind fähig, die korrekte Sicherungstechnik für das Arbeiten mit persönlicher Schutzausrüstung, gegen Absturz im absturzgefährdeten Gelände beim Baumsteigen und beim gesicherten Anwenden der Leiter an Bäumen einzusetzen.

- können den Arbeitsplatz organisieren und die Ankerpunkte auf ihre Sicherheit beurteilen.

- können das benötigte Sicherungsmaterial für die Arbeitsplatzpositionierung auf die Einsatztauglichkeit überprüfen und kennen dessen wichtigste Eigenschaften.

- können selbstständig einen Sitz- und Haltegurt zur Arbeitsplatzpositionierung korrekt anlegen.

- sind zur fachgerechten Anwendung der Arbeitsmittel ausgebildet.

- beherrschen für den jeweiligen Einsatz die Rettungstechnik und können im Notfall die nötigen Massnahmen einleiten.

- beherrschen die zur sicheren Arbeitsausführung erforderlichen Knoten.

Dauer: 3 Tage

Standort: Umgebung Rodels

Leitung und Organisation: Baumklettern Schweiz

Kompetenznachweis: Pdf digital an den Betrieb, Eintrag im Kursbüchlein von Wald Schweiz und Eintrag in einem digitalen Bildungspass (JardinTop).

Ausbildungsteam: Zur Vermittlung des Inhalts ÜK G kommen für die «Oda Wald Ostschweiz» 12 Kursleiter und Instruktoren von «Baumklettern Schweiz» zum Einsatz. Mit einem jährlichen Zen­tralkurs wird unter anderem die nötige Qualität sichergestellt.

Für den Standort Rodels und die Weiterbildungskurse im Kanton Graubünden sind folgende Kursleiter zuständig: Andrea Trepp (Forstwart EFZ, Bergführer BP), Markus Locher (Forstwart EFZ, Bergführer BP), Leo Luminati (Forstwart EFZ, Bergführer BP).

 

Weiterbildungsangebot

Zwischen 2015 und 2020 wurde in verschieden Kursen das Baumsteigen an der Stammachse im ganzen Kanton Graubünden ausgebildet. Das Forstpersonal wurde damit auf den aktuellen Stand der Sicherungstechnik für diese Arbeiten ausgebildet.

2021 begannen die Kurse für die Seilsicherung im steilen Gelände, mit dem Ziel, auch hier das Forstpersonal analog des ÜK G auf den aktuellen Stand der Sicherungstechnik zu bringen.

Die Weiterbildungskurse werden direkt unter www.baumklettern.ch angeboten oder auch über die kantonalen Forstämter ausgeschrieben.

Alle Kurse können direkt vor Ort im Betrieb stattfinden. Bei Fragen stehen wir sehr gerne zur Verfügung.

 

Partner

Seit 2020 hat «Baumklettern Schweiz» für die Tätigkeit im steilen Gelände und die SZP (Arbeiten am hängenden Seil), eine Partnerschaft mit dem Schweizer Bergführerverband SBV «Abteilung Arbeitssicherheit». Weitere Infos unter: www.4000arbeitssicherheit.ch 033 952 15 15.

Gemeinsam wurde für die Tätigkeit im steilen Gelände mit Absturzgefahr eine für die Praxis geeignete Sicherungstechnik entwickelt.

Für die Beschaffung von Sicherungsmaterial, ist die Firma Murer «Ausrüstung für Arbeitskletterer» der Partner. Gemeinsam werden für die verschiedenen Tätigkeiten entsprechende Materiallisten erstellt. In den Kursen werden diese ausgearbeiteten Musterlisten abgegeben. Die Kursteilnehmer und die Betriebe erhalten auf einen Kursbesuch jeweils ­einen Rabatt von 10 Prozent. Weiter Informationen unter www.murer-shop.ch

 

IG Anseilen Grün

Die Interessengemeinschaft IG Anseilen Grün vertritt verschiedene «grüne Branchen», welche gemeinsam Standards definiert haben, um das Thema «Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz» (PSAgA) bei Arbeiten im Gelände und auf Bäumen praxisnah und sicher umsetzen zu können.

Die IG Anseilen Grün verfolgt das Ziel, mit einem gemeinsamen Leitfaden sowie den dazugehörigen Arbeitsstandards den Einsatz von PSAgA in den «grünen Branchen» zu regeln. Der wichtigste Grundsatz dabei ist, dass die Regelungen in der Praxis umsetzbar sind.

Für die Umsetzung der Arbeitsstandards bei lernenden Personen unter 18 Jahren sind zusätzlich die begleitenden Massnahmen des Bildungsplans der jeweiligen Branche zu beachten. Weiter Infos unter: www.anseilen-gruen.ch

 

Bemerkung

Diese Ausführungen ersetzen keine Ausbildung und sind auch nicht abschliessend. Sie sollen einen Einblick in die Entwicklung und den aktuellen Stand wiedergeben. Für individuelle Anfragen oder Beratungen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung. Wir sind erreichbar unter:

Patrick Zürcher 071 646 00 92 / 079 411 06 23 /info@baumklettern.ch/www.baumklettern.ch

 

Patrick Zürcher ist Geschäftsführer der Firma Baumklettern Schweiz.

Istorgia dals fils

L’istorgia dals fils in Engiadina Bassa Ils Vitals da Sent in Engiadina Bassa d’eiran pioniers in quai chi s’tratta muontar fils per transports da laina. Eu less raquintar quia da mias experienzas fattas in connex cun tals fils. Autor: Mario Riatsch

L’istorgia dals fils in Engiadina Bassa

 

Ils Vitals da Sent in Engiadina Bassa d’eiran pioniers in quai chi s’tratta muontar fils per transports da laina. Eu less raquintar quia da mias experienzas fattas in connex cun tals fils.

 

Autor: Mario Riatsch

Meis badat Not Vital (1846–1921) vaiva la derivanza d’Uina dadaint. Ils «Ruinas-chs», sco ch’els gnivan nomnats, d’eiran glieud fich simpla e lavuriusa.

El possedaiva a Sur En duos resgias chi servivan a resgiar il lainom our dals gods da Sent. Davo ha el fabrichà eir amo üna resgia our in Val da Muglins sur la stradella. A Sur En vaiva’l eir ün muglin. I vegn quintà ch’el custodiva il muglin e la resgia in üna jada. El vaiva installà üna s-chellina chi communichaiva cur cha’l gran aint il tantermozza d’eira a fin. Davo avair impli il gran tuornaiva’l darcheu in resgia per continuar sia lavur.

Ün oter raquint da sar Jon Vonmoos descriva la grond’abiltà cha quaist hom avaiva per elavurar il lainom: Per cuvrir ün tet in Uina dadoura tagliet el là la laina, tilla manet oura Sur En per resgiar oura assinas, transportet talas darcheu inaint e fet sü il tet dubel per predsch modest da fr. 4.50/m². Pür l’on 2005 es gnü darcheu refat il tet da Johann Tschalär. In quel connex n’haja pudü salvar ün toc da la chanal dal tet cun aint las inizialas da meis badat «N.V. 1910».

Cur ch’el es dvantà amalà intuorn il 1921 haja’l dit ils seguaints pleds: Cur cha l’hom nun ais plü abel al lavur nun ha el plü pers nöa sün quaist muond. Id ais da murir. Dals tschinch figls da meis badat Not, jertettan trais üna resgia. Il quart il muglin e meis tat, il plü vegl, Otto, gnit exclus da la jerta, perquai cha meis badat tmaiva ch’el fess massa gronda concurrenza als fradgliuns.

Dal 1910 dürant la fabrica da las Gallarias es eir gnü tendü ün filfier 8mm sü da la val da la Stüra. Quai sarà stat ün dals prüms fils a lunga distanza cha meis tat Otto varà tendü.

Causa cha la val fa üna storta stuvaiva la chargia gnir inviada dasper l’ancoragi via e’l crötsch pichà aint il prossem fil chi manaiva lura fin giò sün la via da Prà pitschen.

Da meis bazegner Mario n’haja las plü bleras algordanzas. El ha eir cumanzà cun transports da laina. Il prüm cun fils «Valtellina», davo cun oters indrizs plü nouvs cun generatur da diesel e tuorns in tuot las variaziuns.

El possedaiva üna resgia ad Ardez. Là ha’l taglià aint blera laina pellas ouvras chi dovraivan mantunadas da laina per far las armadüras aint ils tunels.

Plüs gronds tagls ha Mario Vital surtut quia illa regiun. Quai impustüt eir davo dons da lavinas sco p. ex. our il Vinadi. Là vaiva üna lavina devastà cumplettamaing il god. Bezegner quinteva cha’ls boffs vevan soflà la laina fin sü pro las gallarias da la via chi maina da la Kajetansbrücke a Danuder.

Ma eir da greivs accidaints nun es meis bazegner restà schanià. Pro üna lavur cul fil aint vers l’Acla da Fans es saglida la sua chi porta our da la sella e toc a meis bazegner plainamaing giò pel cheu e spadla. Üna part da la pel dal cheu ed ün’ureglia as vevan distachadas dal cheu. Pers via til hana trat sü da la costa sülla via da Samignun. Da là a struozchas fin oura Vinadi e lura chargià i’l jeep e manà a Scuol a l’ospidal. Cun gronda furtüna ha’l survivü quaist discapit.

La paja nu d’eira eir na la plü gronda in considerant che privels cha’ls lavuraints vaivan da tour sün sai. El quintaiva cha la paja d’ün di d’eira ün tschincun. O dit oter: 50 raps l’ura. E quai natüralmaing sainza ils viadis sül e tuornar dal lö da lavur.

Meis bazegner es i lura in pensiun dal 1975 cur ch’eu vaiva 5 ons. Da là davent n’haja passantà bleras uras cun el in reisgia sü Ardez ma eir aint ils gods intuorn Sent.

Alch chi’m fascineva fich d’eira ir cun bazegner a far laina dad arder. La gronda part da la glieud rumiva la romma e toccaria lung las vias da la vart sura ingiò chi d’eira bler plü cumadaivel. Quai d’eira pro meis bazegner oter. Cun seis indschign da fils, tschirellas, suas e.o.p. as drizzeva’l aint, usche chi’s pudaiva cun pac sforz trar sü la romma e toccaria chi d’eira suot la via. El dschaiva eir: «la bella romma da larsch as rechatta là ingio cha la majorità da la glieud nu n’ha ils mezs per tilla racoglier».

Dad uschè ün’ acziun am regorda amo fich bain: Sü da la via da Dartos vaiva la gruppa da cumün fat ün tagl da laina dürant l’inviern. Cur chi’d es lura gnü dat liber il god per ramassar la romma, quai chi d’eria fich retscherchà da quel temp, eschna eir no its sü Dartos cun seis Opelin beige. Aint il porta bagagl diveras suas, 2 zapins ed üna tschirella. La tschirella gniva francada vi d’ün bös-ch sur la via. Cun ün toc lizza da ca. 80m passeva eu lura da la costa giò fin pro ün dals mantuns ch’el veva pinà e sigilà cun las inizialas «MV» Cun üna sua plü fina giraiva intuorn quaist mantun. Eu vez amo precis meis bazegner sül ur da la via guardond scha seis abeadi franca inuorden la legna. Il cumanzamaint dal fil gniva tachà cun ün’anza indretschada vi dal crötsch dal Opel. Bazegner sezzaiva lura aint il auto e natüralmaing be sainza motor, be cul pais dal auto as mettaiva’l in movimaint da la via gò. Per ch’eu nu veva da chaminar sü e pudaiva uschea spargnar forzas, am tgnaiva vi dad ün rom chi pendaiva oura ün pa. In paca pezza vaivna uschea üna bella mantunada romma sü immez la via.

Quella gniva lura tagliada culla resgia a motor fingià sülla lunghezza da la platta e lovada bain aint il porta bagasch. Che sotisfacziun cha quai am daiva e che baja cur ch’ün porta bagasch d’eira darcheu impli cun romma.

Cun bazegner inspizzaiva eir suvent il magazin Marugg, chi’s rechatta sül stradun pro la punt chi maina sur il Tasnan via. Aint in quel magazin d’eira üna pruna da scuvrir. Da tuotta sorts tschirellas, dublase triplas. Crötschs in tuottas fuormas ma eir ün dals prüms Motors Deuz dals ons 30 amo avant la 2. guerra mundiala. Üna gonda quantità da bobinas cun suas da tuottas grossezzas e lunghezzas. Eu n’ha amo uossa la savur dal grass chi serviva per uondscher tuot quista roba, aint il nas.

Usche s’ha svilupà pro mai l’interess da lavurar cun fils.

In meis giarsunadi a Scuol possedaiva il cumün eir ün indriz Bacco per far transport da laina. Là n’haja pudü imprender üna pruna da nos capo lavuraint, A. Zürcher.

Ils blers transports illa regiun gnivan effetuats tras ditas privatas ed accordants. La gronda part da quaists lavuraints derivaivan da la val Passaria. Ma eir las dittas indigenas Janett, Gross … d’eiran in quel temp ils specialists.

Eu d’eria fich cuntaint da pudair güdar a metter sü minch’on divers fils convenziunals.

Davo fini meis giarsunadi sco bos-cher, n’haja fat mia pracha da taglialaina a Ramosch ed a Lavin. Eir là suna gnü in contact culs Guflers chi d’eiran da quel temp fich capabels per gestir ils fils. Adonta amo adüna cun vegls indrizs gniva transportà la gronda part da la laina cul fil convenziunal.

Mias prümas experienzas cun fils mobils n’haja lura fat a la scoula da silvicultur a Maiavilla. Eir là d’eira meis tema predilet, il transport da laina cul fil. Da nos docent e «pappa da fils», Ruedi Aggeler, pudessa quintar diveras episodas.

Uschè es quai i inavant ed eu sun stat per 2 ons silvicultur a Vicosoprano e per 21 ons pro’l cumün da Sent ed a la fin pro’l cumün fusiunà dal cu­mün da Scuol. Dürant qaist temp n’haja güdà a metter sü üna pruna fils, la gronda part fils convenziunals.

In conex culla fusiun dals cumüns intuorn Scuol as haja eir pudü reorganisar il servezzan forestal ed investir in mezs fich moderns chi correspuondan a la tecnica d’hozindi. Il cumün posseda 2 fils convenziunals Wyssen ed ün grü mobil da la firma Konrad (KMS 4000U).

Daspö bundant 10 ons suna ingaschà sco instructur da fil pella scolaziun da giarsuns ed expert per tour gio examends dals specialists per fil (Seilkraneinsatzleiter). Il svilup va inavant e mechanisaziun ed eir l’electronica nu ferma a l’ur dal god. Las maschinas davaintan adüna plü modernas e la prestaziun crescha. La rendita dal god pero as diminuescha continuadamaing. I nun es hoz bod na plü pussibel da far ün tagl da laina cun agüd dal fil sainza cha quel es defficitari. E quai adonta tuot la technologia.

Dürant ils ultims ons lavura bler insembel eir cun meis basdrin Nemorino Gianotti. El es creschü sü giò’l Tessin ed es eir specialist da fil. El maina üna pitschna dita ed es capocuors pro’ls giarsuns Tessinais. Usche as vezza cha eir da quella vart es i inavant l’entusiassem pella lavur cul fil.

Amo hoz as vezza ils stizzis d’als vegls fils in nossa regiun. Per ex. In Val d’Assa, sü Pramaran, vi La Foppa e.o.p.

Per cha quists indrizs nu van dal tuot in invlidanza n’haja refabrichà üna «Valtellina» sco model a Sur En Sent. Quist proget es gnü realisà dal 2008 in connex cullas eivnas da God da Sur En. Il model es ca. 300m lung e transporta laina ruduonda dal Plan da la Jürada fin giò’l Plan da l’Ogna. La «Valtellina» vegn missa in funcziun pro differentas occurenzas.

Plünavant es quai ün’ulteriura sporta illa regiun dal camping Sur En, chi spordscha fingià uossa diversas attracziuns.

La «Valtellina» es eir ecologicamaing fich interessanta. Ella funcziuna plainamaing sainza energia. Causa la pendenza tira üna chargia l’otra e metta uschea in funcziun tuot il sistem.

Ün simil proget exista eir fingià a Talamona in Valtellina. No vain visità quista teleferica culla gruppa god Engiadina Bassa insembel cun noss schefs da god l’on 2004. Dal 2008 vaina lura relisà a Sur En Sent sper il camping il proget manzunà survart.

Il fil da la Foppa 1945

La cumischiun per provedimaint da lavr dürant la 2. guerra, relaschà dal cussagl cumünal da Sent

Tanter oter staja scrit in quel documaint (suot punct 6) il seguant:

Cun quai cha tuots fabricats privats sun gnüts sistits causa la mobilisaziun es stat il cumün costret da pisserar per lavur per la populaziun giuvna e per quels chi survgnivan alternativmaing alch temp congedi da militar. Sün racumandaziun da las instanzas superiuras ha il cumün tut a fit trais fuorns per arder charbun. Quels sun gnüts miss in funcziun in Val Lavèr. Üna gruppa da lavuraints tagliaiva là laina, till’ardaivan a charbun e’ls vitürins manaivan ils sachs da charbuncul tragliun fin a la staziun da Scuol.

Ün otra squadra da taglialainas, rinforzats cun var 10 Polacs internats han manà tras duos gronds tagls, ün vi la Chavrida’e l’otravi la Foppa. Cun ün fil dad 1,8 km lungezza ha Mario Vital condot quella laina fin jo sülla via chantunala a Chanals, tanter Scuol e Crusch.

Davent da là han ils vitürins manà tuot a la staziun da la viafier, ingio cha la zondra gniva resgiada sü in bloccins per nudrir las pignas a gas in ils camiuns ed autos da posta. La reacziun cun gas prodüts svessa güdaiv’a spargnar benzin.

 

Hier noch einige Erzählungen von meinem Grossvater Mario Vital, und anderen Leuten, welche ich im Archiv Cultural EB in S-chadatsch gefunden habe:

Der Seilzugtransport

Mario ist am 5. Mai 1910 geboren. In den Jahren 1928/29 hat mein Vater Otto Vital die Seilzugtransportfirma gegründet. Es galt, zuerst sämtliches Material wie Motor und Seilwinde in das Holzschlaggebiet hinaufzubringen. Wegen fehlender Erschliessung konnten Pferdefuhrwerke nur beschränkt eingesetzt werden. Manchmal half uns das Militär. Bei der Errichtung der Bergstation achteten wir darauf, dass möglichst wenige zusätzliche Bäume geschlagen werden mussten. Vom Standort der Seilwinde zogen die Arbeiter das Zugseil bis zum Inn. Mit einem Stein wurde eine Schnur über den Inn geworfen, um anschliessend das an der Schnur befestigte Seil hinüberzuziehen. Das Tragseil und der Laufwagen konnten dann am gespannten Seil hinübergebracht werden. Anschliessend wurde das Tragseil an einem Baumstamm befestigt, der ungefähr zwei Meter tief in die Erde eingegraben war, dem sogenannten Totmannanker.

Der Holzschlag am Clauter

Im Jahre 1935 vergab man meinem Vater (Otto Vital) einen Stockschlag auf dem Clauter. Die Gemeinde hatte diesen Schlag zu einem Franken pro m3 vergeben. Die Arbeit bestand darin, das Holz zu schlagen, es über den «Plan da Clauter» zu schleifen und anschliessend durch den «Fasten Grond» hinunterzureisten. Dann folgte der Weitertransport mit Pferdefuhrwerken auf der Strasse von Val Sampuoir bis zur Bergstation des Seilkrans, um dann mit dem Seilzug bis zur Ziegelfabrik unterhalb der Mühle transportiert zu werden. Schliesslich brachten die Fuhrmänner das Holz bis zum Bahnhof, wo es meist sofort auf die Züge verladen wurde. Das Sägeholz wurde der Firma Hefti in Zürich geliefert. Das Brennholz wurde zu Fr. 36.– je Klafter direkt vor die Haustüre der Käufer gebracht. Aus der Buchhaltung von Herrn Otto Vital sind unter anderem folgende Einträge aufgeführt:

– Seilspannen und Holz verladen: Fr. –.70/Std.

– Tagelohn für Holzfäller: Fr. 6.– bis 7.–

Eu spresch cha eir in nossa regiun as poja eir inavant gestir ils gods cun fils. Ch’eir ils cumüns spordschan a lur giarsuns pussibiltats da lavur e far lur experienzas cun quaist möd da transport e cha ün o tschel as lascha motivar da far la scolaziun sco spezialist da grüs da laina. (Seilkranspezialist)

 

Il silvicultur Mario Riatsch manaiva blers ons il revier forestal da Sent e deira il prüm mainagestiun dal revier forestal da Scuol davo la fusiun. El instruischa eir hoz amo la fabrica e la gestiun da fils pro’ls cuors da giarsuns dal Grischun e dal Tessin.

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