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"Bündnerwald" April 2021

Luigi Frigerio - das Gesicht der Bündner Forstbranche

Luigi Frigerio arbeitet seit 20 Jahren beim Forstbetrieb Celerina als Vorarbeiter. Seit diesem Jahr hat er seinen Posten als Vorarbeiter geräumt, damit ein jüngerer Kollege die Chance erhält, sich beruflich weiterzuentwickeln. Seit 39 Jahren ist Luigi beim WVS als Instruktor oder Kursleiter tätig. Die meisten Forstwarte im Kanton kennen und schätzen ihn sehr. Er ist das Gesicht der Bündner Forstbranche. Interview mit Mario Lucchinetti

Luigi Frigerio – das Gesicht der Bündner Forstbranche

 

Luigi Frigerio arbeitet seit 20 Jahren beim Forstbetrieb Celerina als Vorarbeiter. Seit diesem Jahr hat er seinen Posten als Vorarbeiter geräumt, damit ein jüngerer Kollege die Chance erhält, sich beruflich weiterzuentwickeln. Seit 39 Jahren ist Luigi beim WVS als Instruktor oder Kursleiter tätig. Die meisten Forstwarte im Kanton kennen und schätzen ihn sehr. Er ist das Gesicht der Bündner Forstbranche.

Interview mit Mario Lucchinetti

 

Würdest du nochmals denselben Berufsweg einschlagen, wenn du heute vor der Berufswahl stündest?

Auf jedenfalls würde ich denselben Berufsweg nochmals einschlagen. Der Forstwartberuf ist meiner Meinung nach der schönste Beruf überhaupt.

Du bist seit jeher im Forst tätig, während deiner beruflichen Laufbahn hat sich einiges bei der Waldarbeit verändert. Was zeichnet unsere Branche aus? Was macht die Tätigkeit im Wald besonders attraktiv, was schreckt hingegen junge Leute ab, diesen Beruf zu erlernen?

Seit meiner Anfangszeit 1976 hat sich einiges verändert, bestimmt nicht nur zum Nachteil, auch zum Vorteil. Unsere Branche ist für die Erfüllung von vielen gesellschaftlichen Ansprüchen des Waldes von hoher Bedeutung. Durch den Einsatz des Forstdienstes im Wald wird das Ökosystem gepflegt, es wird ein Rohstoff geerntet und man sorgt dafür, dass sämtliche gesellschaftlichen Interessen am Wald gewahrt werden. Es ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit für Allrounder, die eine hohe Selbstständigkeit verlangt, viel Eigeninitiative und Improvisa-tionstalent benötigt, für Leute eben, die gerne in der Natur arbeiten. Diese Punkte machen den Forstwartberuf besonders attraktiv. Abschreckend ist sicherlich die körperlich äusserst anstrengende Arbeit, wo man das ganze Jahr jeder Wetterlage ausgesetzt ist und am Abend halt dreckig von der Arbeit nach Hause geht.

Wenn du dich an deine Anfangszeit im Wald erinnerst, was lief früher anders im Wald und was ist heute besser?

Früher war die Arbeit im Wald körperlich viel anstrengender, viele Arbeitsschritte mussten in Handarbeit erledigt werden. Der Mechanisierungsgrad hat sich deutlich gesteigert. Heute sind die meisten Betriebe mit guten Maschinen ausgestattet und verfügen über einen gut eingerichteten Werkhof. Dadurch hat sich für den Forstwart die Arbeitssicherheit und die Ergonomie deutlich erhöht.

Als langjähriger Instruktor hast du stets Kontakt zu unseren Lernenden. Inwiefern haben sich die Ausbildung und die Bedürfnisse der Lernenden im Laufe der Jahre verändert?

Die früheren Generationen an Lernenden brachten schon gewisse Handfertigkeiten in die Lehre mit, da sie oft zu Hause mithalfen. Die heutigen Lernenden brauchen eben für diese Handfertigkeit mehr Betreuung, damit sie lernen, die Werkzeuge korrekt zu nutzen und sich bei der Arbeit ergonomisch richtig zu verhalten. Das Ausbildungswesen wurde stark digitalisiert, anstatt handwerkliche Fähigkeiten zu fördern, hat man den Schwerpunkt vermehrt auf die theoretische Ausbildung gesetzt.

Wie sollte sich unsere Branche entwickeln, damit diese für unseren Nachwuchs attraktiv bleibt? Was müssen wir als Forstbranche dafür unternehmen, damit wir die Lehrabgänger motivieren können, weiterhin im Wald tätig zu sein?

Die Forstwartlehre sollte meiner Meinung nach auf vier Jahre verlängert werden. Die Ansprüche auf das Berufsbild sind wesentlich gestiegen. Teilweise bildet man die Lernenden am Markt vorbei aus. Beispielsweise wurde die Steigerung der Mechanisierung in der Ausbildung kaum berücksichtigt. Die zusätzliche Ausbildungszeit könnte vor allem dafür genutzt werden, dass die Lernenden sämtliche Arbeitsverfahren kennenlernen oder sogar lernen, -einige Fahrzeuge zu bedienen. Aber auch die Ansprüche der Gesellschaft haben deutlich zugenommen. Es braucht heute mehr ökologische Grundkenntnisse, um die Aufgaben im Arbeitsbereich der Biodiversität zu erfüllen. Wichtig wäre eben der Austausch von Lernenden zwischen den Betrieben. Hierfür müssten zwingend auch die Forstunternehmer mit einbezogen werden, da diese mit einem viel höheren Mechanisierungsgrad arbeiten als die öffentlichen Forstbetriebe. Auch das Qualifikationsverfahren müsste zwingend an den heutigen Stand der Technik angepasst werden. Dadurch könnte man die Grundausbildung wesentlich verbessern und mehr Perspektiven für die jungen Berufsleute schaffen.

Ein nationaler Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Forstbranche wurde vorerst auf Eis gelegt. Eventuell wird man versuchen, eine Bündner Lösung voranzutreiben, wie stehst du dazu?

Ich war sehr traurig, als ich erfuhr, dass die GAV-Verhandlungen auf Schweizer Ebene auf Eis gelegt wurden. Ich bin davon überzeugt, dass wir einen GAV brauchen, um die jungen Berufsleute in der Branche zu halten. Daher würde es mich freuen, wenn die Bündner versuchen, eine eigene Lösung zu entwickeln.

Du bist von Beginn an Mitglied bei Graubünden Wald. Weshalb bist du dem Verein beigetreten, was waren deine Erwartungen?

Das stimmt. Als ich nach Graubünden kam, bin ich dem Verein sofort beigetreten. Vorher war ich Mitglied beim Zürcher Forstpersonalverband. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Branche nur durch gemeinsames Handeln stark bleibt.

Hat sich deiner Ansicht nach der Verein Graubünden Wald bewährt? Welche An-liegen vertritt der Verein gut und wo wünschst du dir einen grösseren Einsatz des Verbands?

Graubünden Wald hat sich auf jeden Fall bewährt. Dank des Vereins wird eine gute Zeitschrift mit vielen interessanten Beiträgen ermöglicht. Wichtig wäre aber, dass im «Bündner Wald» viel mehr die Stimmen, Ansichten und Erfahrungen von verschiedenen Akteure veröffentlicht werden. Der Verein sollte meiner Meinung nach den Erfahrungsaustausch zwischen den Forstleuten fördern. Auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit braucht es meiner Meinung nach grösseren Einsatz, damit die Öffentlichkeit auch versteht, was alles durch die Forstbranche geleistet wird. Die Ansprüche von verschiedener Seite an den Wald haben zugenommen. Hierfür brauchen wir einen starken Verband, damit die Ansprüche des Forstpersonals nicht auf der Strecke bleiben.

Was muss Graubünden Wald unternehmen, um die Anliegen der Waldarbeiter und Forstwarte angemessen zu vertreten?

Die Erarbeitung eines Bündner GAV muss vorangetrieben werden. Das wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung ist der Einsatz des Verbands zwingend nötig. Ich würde mir eine Feierabendveranstaltung in jeder Region wünschen, wo man sich treffen und Erfahrungen zwischen den Berufsleuten bei Cervelat und Bier austauschen kann.

Warum sollte ein junger Forstwart dem Verein beitreten? Welchen Mehrwert kann eine Mitgliedschaft bringen?

Er kann nur davon profitieren. Der Gedankenaustausch zwischen den Betrieben ist besonders wichtig und öffnet den Horizont. Der -Verein unterstützt uns bei beruflichen Fragestellungen und Problemen. Der Verein vertritt öffentlich die Wahrnehmung der Branche und setzt sich für unsere Interessen und die des Waldes aktiv ein. Das Schweizer Forstorgan ist im Ausland hoch angesehen, damit dies auch in Zukunft so bleibt, braucht es Berufsverbände, die sich für eine Weiterentwicklung der Branche einsetzen.

Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir unfallfreie Arbeit und viel Zufriedenheit.

Die Kommissionen unseres Vereins stellen sich vor

*Die FOPEKO (Forstpersonalkommission) *Die OdA (Organisation der Arbeitswelt Wald) *Die Holzhauereikommission *Die Arbeitsgemeinschaft Wald-Wild *Die Redaktionskommission "Bündner Wald"

Die Kommissionen unseres Vereins stellen sich vor

 

Die FOPEKO

Die Forstpersonalkommission (FOPEKO) wurde 2009 auf Initiative des damaligen Präsidenten von Graubünden Wald, Beat Philipp, ins Leben gerufen. Die Kommission besteht aus bis zu zwölf Mitgliedern. Dabei sollen alle fünf Waldregionen und alle Berufsgruppen vertreten sein.

Im Pflichtenheft der Kommission werden deren Zweck und Aufgaben wie folgt festgehalten:

Förderung der Berufsinteressen

Anliegen des Forstpersonals in den Vorstand von Graubünden Wald einbringen

Vertretung von Graubünden Wald an Delegiertenversammlungen des Verbands Schweizer Forstpersonal (VSF)

Mitwirkung bei Stellungnahmen die das Bündner Forstpersonal betreffen

Pflege des Gedankenaustauschs und der Kameradschaft unter dem Forstpersonal

Seit der Gründung der Kommission konnte sich die FOPEKO bei folgenden Aktivitäten einbringen:

Leistungsvereinbarung der Beförsterung der Forst-reviere

Stellungnahme zur Totalrevision des kantonalen Waldgesetztes

Positionspapier zur Zusammenlegung und Vergrösserung von Forstbetrieben

Organisation Revierförstertag

Nach dem Scheitern eines Gesamtarbeitsvertrags für das Forstpersonal auf nationaler Ebene wird auf Wunsch des Bündner Forstunternehmerverbands und Graubünden Wald dieses Vorhaben auf kantonaler Ebene geprüft. Die FOPEKO wurde vom Vorstand GR Wald beauftragt, die Abklärungen für einen kantonalen Gesamtarbeitsvertrag an die Hand zu nehmen.

Zum Schluss noch dies

Die Waldwirtschaft ist immer mehr auf finanzielle Abgeltungen aus den Kassen der öffentlichen Hand angewiesen (Bund, Kanton, Gemeinden). Damit diese Gelder fliessen können, braucht es gesetzliche Grundlagen. In der Schweiz sind die Meinungen und Stellungnahmen der Verbände im Gesetzgebungsprozess zentral. Vor diesem Hintergrund ist gute Verbandsarbeit ein wichtiger Pfeiler für die Arbeitsplätze im Wald. Zielgerichtete Verbandsarbeit ist anspruchsvoll und zeitaufwendig. Wir Forstleute tun gut daran, unsere grosse Schaffenskraft auch für die politische Verbandsarbeit zur Verfügung zu stellen.

Die Organisation der Arbeitswelt Wald
Graubünden (OdA)

Gemäss Departementsverfügung vom 26. Januar 2011 wurde die «Kommission zur Fort- und Weiterbildung von Forstwarten und Waldarbeitern» aufgelöst und durch die «Organisation der Arbeitswelt Wald Graubünden» (OdA – Wald Graubünden) ersetzt. Die OdA-Wald Graubünden ist verantwortlich für das Aus- und Weiterbildungsprogramm des Forstpersonals im Kanton Graubünden. Ausführendes Organ der OdA-Wald Graubünden ist die Ausbildungskommission. Diese besteht aus sieben ordentlichen Mitgliedern und drei Mitgliedern in beratender Funktion.

Ordentliche Mitglieder

AWN Amt für Wald und Naturgefahren

Präsident und Geschäftsführer

SELVA Verband der Waldeigentümer Graubünden        Arbeitgebervertreter

BFUV Bündner Forstunternehmerverband

Forstunternehmer

Graubünden Wald

Forstpersonal und Lehrbetriebe

Beratende Mitglieder

Amt für Berufsbildung

Bildungszentrum Wald

Berufsfachschule Samedan

 

Die OdA Wald Graubünden übernimmt die Aufgaben, die gemäss Bundesgesetz über die Berufsbildung (BBG), die Verordnung über die Berufsbildung (BBV) sowie gemäss dem Kantonalen Gesetz über die Berufsbildung und weiterführende Bildungsangebote den OdAs zugewiesen werden.

Die Zielsetzungen zugunsten der forstlichen Aus- und Weiterbildung im Kanton Graubünden umfassen die folgenden Punkte:

  • Umsetzung der Verordnung über die berufliche Grundbildung für Forstwart/in EFZ im Kanton Graubünden
  • Organisation der überbetrieblichen Kurse (üK)
  • Sicherstellung der Koordination zwischen Lehrbetrieben, Berufsfachschulen und Anbietern der überbetrieblichen Kurse.
  • Zusammenarbeit mit dem Fürstentum Lichtenstein
  • Förderung der forstlichen Aus- und Weiterbildung im Kanton Graubünden
  • Ausführendes Organ der OdA Wald Graubünden ist die Ausbildungskommission; deren Mitglieder werden von den jeweiligen Verbänden -abgeordnet.

Die wichtigsten Aufgaben der Kommission sind:

  • Erstellen des jährlichen Kursprogramms für die Aus- und Weiterbildung
  • Durchführen des Qualifikationsverfahrens (QV) und Bildung der Prüfungskommission
  • Sicherstellung der finanziellen Unterstützung durch Bund und Kanton
  • Vertretung der OdA Wald gegen aussen
  • Sicherstellung der Kommunikation zwischen den drei Lehrorten (üK, Betriebe, Schule)
  • Durchführung der Berufsbildnertagung
  • Unterstützung der Ausbildungsbetriebe und Lehrstellensuchenden

Die Ausbildungskommission trifft sich zwei- bis dreimal im Jahr.

Um am Puls der Zeit zu bleiben, sind wir auf die Hilfe der ganzen Branche angewiesen. Wenn spezielle Bedürfnisse betreffend Kursen für die Weiterbildung vorhanden sind, sendet diese an das AWN zuhanden Dominic Schilling. Eine weitere Herausforderung ist die Suche nach angemessenen Kurs-objekten für die Lehrlingsausbildung und wir freuen uns über jede Mitteilung zu interessanten Objekten für Kurse oder das QV an Dominic Schilling oder Flurin Guidon vom AWN.

Mit der Hilfe der ganzen Branche, den Forstbetrieben und Forstunternehmungen kann die Lehrlingsausbildung auf einem hohen Niveau gehalten und gut ausgebildetes Personal für die Forstwirtschaft auf lange Sicht gesichert werden.

Die Holzhauereikommission

Seit 1988 werden alle zwei Jahre die Bündner Meisterschaften ausgetragen. Marcel Lerch schaute zurück und verfasste eine kleine Chronik des Holzhauereiwettkampfs in Graubünden.

Thomas Färber, ehemaliger Revierförster von Flims, hatte die ersten beiden Bündner Holzhauereimeisterschaften 1988 und 1990 praktisch im «Alleingang» organisiert. Er war damals selbst ein sehr guter und eifriger Wettkämpfer mit Schweizer- und sogar Weltmeistererfahrungen. 1975 war Thomas der erste Schweizer Meister und 1979 durfte er, damals noch für den Kanton Bern startend, als Titelverteidiger nochmals antreten. 1976 startete Thomas auch an der Weltmeisterschaft in Sofia, Bulgarien. Das waren noch Zeiten. Thomas könnte hoch amüsant stundenlang von seinen Erlebnissen berichten. 1983 und 1987 startete Thomas, zusammen mit Walter Calonder und Carlo Jörg, wieder an den Schweizer Meisterschaften. Diesmal natürlich für den Kanton Graubünden. In der Kantonsklassierung belegte der Kanton Graubünden den sehr guten 3. Rang und in der Disziplin Entastung wurde Thomas Schweizer Meister! Mit diesen Erfahrungen organisierte Thomas dann wie oben erwähnt die ersten Bündner Holzhauereimeisterschaften. Dazu trafen sich circa 40 Forstwarte und Forstwartlehrlinge in Flims, um die fünf Disziplinen mit ihrer handelsüblichen Motorsäge zu absolvieren.

In der Zeit bis heute hat sich der Holzhauereiwettkampf sehr stark weiterentwickelt. Alle vier Jahre finden die Schweizer Holzhauereimeisterschaften in Luzern statt. Jeder Kanton schickt seine besten drei aktiven Forstleute und seinen besten U24 (Lehrlinge) an diesen Wettkampf. Auch Graubünden selektionierte 1991 die ersten drei Aktiven und den besten Lehrling aus dem Wettkampf 1990 in Flims für die Schweizer Meisterschaften.

Damit die Disziplinen für die Bündner Meisterschaften 1992 in Cazis perfekt eingerichtet und die Wettkampfergebnisse auch richtig gemessen werden konnten, wurde vom damaligen Bündner Forstverein und vom Bündner Revierförsterverein ein Beitrag von 5000 Franken gesprochen. Damit konnte man die Wettkampfeinrichtung und die Messinstrumente anschaffen. In dieser Zeit wurde vom Bündner Revierförsterverein auch erstmals eine dreiköpfige Holzhauereikommission gewählt, welche alle zwei Jahre half, die Bündner Meisterschaften durchzuführen. Zudem organisierte die Kommission die Selektionen zur Schweizer Meisterschaft. Mit diesen guten Strukturen und sehr motivierten Wettkämpfern gelang es Graubünden immer wieder, sehr gute Resultate an den Schweizer Meisterschaften abzuliefern. So schaffte Orlando Lerch 2007 den Sprung in die Nationalmannschaft und zugleich ins Stihl-Team. Mit Orlandos Schritt konnte das ganze Bündner Wettkampfteam sehr viel profitieren.

Ein neues Ziel war eine Bündner Teilnahme an der WM 2012 in Minsk, Weissrussland. Zur Erreichung wurde 2011 mit grosser Unterstützung von Gion Willi, damals noch Förster beim Zweckverband Falknis, das Team «Bündner im Wettkampf» gegründet. Eine grosse, erfolgreiche Sponsoringkampagne half gute Voraussetzungen zu schaffen. Mit sehr viel Training, sehr gutem Material und besten Trainingsbedingungen ging das Bündner Team ans Werk. Sogar ein professionelles Mentaltraining sollte mithelfen, Bestleistungen in den Qualifikatio-nen abzurufen. Der Aufwand hatte sich gelohnt. Das Ziel Qualifikation zur WM Minsk hatten wir mit Arno Illien bei den Aktiven und Orlando Lerch, zum dritten Mal infolge als U24, mehr als erreicht.

Heute sind die «Bündner im Wettkampf» immer noch sehr erfolgreich unterwegs. Enrico Netzer, heute als Revierförster in Ferrera/Avers, durfte die Schweiz 2016 in Polen und 2018 in Norwegen an einer WM erfolgreich vertreten. Mit Gian Tschuor haben wir aktuell wieder einen sehr starken U24-Wettkämpfer. Gian hätte die Schweiz letztes Jahr an der WM in Zagreb vertreten dürfen. Covid-19 hat dieses Abenteuer leider verunmöglicht. Dieses Jahr müssen sich die schweizerische Nationalmannschaft mit vier Durchgängen und einem Streichresultat für die WM 2022 in Zagreb erneut qualifizieren. Bei dieser Qualifikation sind wieder Bündner am Start. Mit Enrico Netzer bei den Aktiven messen sich gleich zwei junge Bündner für einen einzigen Startplatz in der Kategorie U24. Gian Tschour muss seine bestandene Qualifikation nochmals unter Beweis stellen. Nico Widmer, Forstwartlehrling aus Untervaz, unser Jüngster, wird dabei sicher auch mitreden wollen. Starke Unterstützung erhalten unsere Wettkämpfer neben unserem Team auch von ihren Ausrüstern, dem Stihl- und dem Husqvarna-Team.

Arno Illien, Forstwartvorarbeiter in Cazis, ist seit 2013 als Trainer im Swiss-Team tätig und unterstützt so unsere Wettkämpfer mit seiner grossen Erfahrung.

Wenn ich auf die Entwicklung des Holzhauereiwettkampfs in den letzten 30 Jahre zurückschaue, so ist das gleich wie überall im Sport oder in der Arbeitswelt. Die fünf Disziplinen sind immer noch die gleichen geblieben. Jedoch die Zeitvorgaben und die Präzision steigen jährlich in jeder Disziplin. Diese Leistungen können nur mit sehr viel zeitlichem Aufwand, perfektem Material, perfekten Trainingsbedingungen und sehr viel Freude und Individualismus erbracht werden. Es ist wünschenswert, dass die Holzhauereiwettkampfgeschichte noch lange weitergeht.

Ich möchte allen, welche unser Team (Bündner im Wettkampf) unterstützt haben und hoffentlich weiterhin unterstützen werden, herzlich danken. Allen voran dem Verein Graubünden Wald. Trotz der knappen finanziellen Mittel im Verein wurden wir immer sehr grosszügig unterstützt. Ich wünsche dem Bündner Team für die Zukunft viel Erfolg und auch sehr viel Spass.

Arbeitsgruppe Wald-Wild von Graubünden Wald

An der Mitgliederversammlung im Frühsommer 2015 in St. Antönien stand ein Antrag zur Formulierung eines Positionspapiers zum konfliktbeladenen Thema Wald-Wild zur Diskussion. Nach reger Debatte stimmte die grosse Mehrheit dieses von Vereinsmitgliedern aus allen Teilen des Kantons formulierten und unterstützten Antrags zu. In der Folge setzte der Vorstand die Arbeitsgruppe unter der Leitung des Vorstandsmitglieds Josias Gasser mit Vertretern aus allen Regionen zusammen.

Die Arbeitsgruppe legte nach mehreren intensiven Arbeitssitzungen der Mitgliederversammlung 2016 in der Val Müstair das mit einem Vorwort von -Raphael Schwitter, Leiter der Fachstelle für Gebirgs-waldpflege, versehene Positionspapier zum «Einfluss des Schalenwilds auf die Waldverjüngung im Bündner Wald» zur Diskussion vor. Mit kleinen Anpassungen genehmigte diese das Papier, welches in der Zwischenzeit immer wieder und zu verschiedenen Zwecken für die Diskussion in Zusammenhang mit dem erwartungsgemäss noch immer ungelösten Wald-Wild-Problem herangezogen wird.

Aktuell arbeiten in der Arbeitsgruppe Stefan Becker, Corsin Jenal, Josias Gasser, Mario Lucchinetti, Sandro Krättli, Hanspeter Thöny und Christian Rüsch mit. Die teilweise sehr emotionalen Diskussionen, nicht nur im Kanton Graubünden, im Vorfeld der Abstimmung zum Referendum über die Revision des eidg. Jagdgesetzes im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass die Zusammenhänge zwischen überhöhten Schalenwildbeständen, stetig wachsenden Wolfspopulationen und der Verjüngungssituation in den Schutzwäldern in der Politik, bei den Interessenvertretern der Jagd und der breiten Bevölkerung nicht bekannt sind oder verdrängt werden. Vor diesem Hintergrund, der Abstimmung zur zweiten kantonalen Jagdinitiative und der Revision verschiedener Wald-Wild-Berichte in den Regionen, wird es die Aufgabe der Arbeitsgruppe sein, auf die leider in vielen Wäldern – insbesondere in den Schutzwäldern – immer dramatischer werdende Situation von Verjüngungsproblemen durch den Schalenwildeinfluss aus fachlicher Sicht hinzuweisen.

Die Redaktionskommission «Bündner Wald»

Die Trägerschaften der gemeinsamen Zeitschrift «Bündner Wald» sind die SELVA, Graubünden Wald und das Amt für Wald und Naturgefahren. Je ein Vertreter pro Trägerschaft konstituieren die Kommission, wobei Graubünden Wald den Vorsitz wahrnimmt.

Bis zur Fusion des Bündner Revierförsterverbands mit dem Bündner Forstverein bildeten diese mit der SELVA die Trägerschaft des «Bündner Walds».

Die Kommission behandelt sämtliche Aufgaben, welche mit der Publikation der Zeitschrift zu erledigen sind. Dies geht von der Vergabe des Druckauftrags über die Bestimmung der Abopreise bis zur Wahl der Redaktoren. Die interessanteste Aufgabe ist die Festlegung des Redaktionsprogramms für das Folgejahr. Die Themen werden von der Kommission bestimmt und so gewählt, dass möglichst das gesamte Forstpublikum Interesse daran findet. Es werden aber auch allgemeine Informationen der Trägerschaften im «Bündner Wald» publiziert. So ist er z. B. das offizielle Publikationsorgan des Vereins Graubünden Wald.

Für jede Ausgabe des «Bündner Walds» legen die Redaktoren und eine Trägerschaft Themen für Beiträge fest und suchen Autoren. Für die Gestaltung des «Bündner Walds» zeichnen die Redaktoren verantwortlich, wobei die Kommission ihnen die nötige journalistische Freiheit einräumt. Sie steht hinter den Redaktoren. Bei der jährlichen Sitzung im August werden traditionsgemäss auch die Redaktoren sowie Somedia-Vertreter eingeladen, da diese sehr konstruktive Inputs geben können.

Die Kommission hat unter anderem auch die Aufgabe, neue Abonnenten zu rekrutieren. So erhalten sämtliche Lernenden die Zeitschrift kostenlos, in der Hoffnung, dass sie nach Abschluss ihrer Ausbildung treue Leser bleiben und den «Bündner Wald» weiterhin abonnieren.

Seit 2014 hat der «Bündner Wald» eine eigene Homepage. Zurzeit bestehen Bestrebungen, die gesamte Zeitschrift seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1947 zu digitalisieren. Dies würde unsere gemeinsame Zeitschrift deutlich aufwerten.

Aktuell besteht die Kommission aus Silke Schweizer, Geschäftsführerin der SELVA, Urban Maissen, Kantonsförster, und Cristina Fisler, Vorstandsmitglied von Graubünden Wald.

 

Für die Vorstellung dieser Kommissionen waren verantwortlich: Daniel Buchli (FOPKO), Dominic Schilling
und Philipp Christen (OdA), Marcel Lerch (Holzhauereikommission), Christian Rüsch (Wald-Wild) und Cristina Fisler (Redaktionskommission).

Unser Vereinsvorstand

Damit unsere Vereinsmitglieder wieder einmal sehen, welche Gesichter aktuell für unseren Verein «den Kopf hinhalten», bat sie die Redaktion um einen kurzen Steckbrief, die Beantwortung einiger Fragen und um ein Foto aus der näheren Vergangenheit. Autoren: Redaktion «Bündner Wald»

Unser Vereinsvorstand

 

Damit unsere Vereinsmitglieder wieder einmal sehen, welche Gesichter aktuell für unseren Verein «den Kopf hinhalten»,

bat sie die Redaktion um einen kurzen Steckbrief, die Beantwortung einiger Fragen und um ein Foto aus der näheren Vergangenheit.

 

Autoren: Redaktion «Bündner Wald»

 

Steckbrief

Vorname und Name: Walter Krättli

Im Vorstand seit: 2015

Funktion im Vorstand: Präsident

Wohnort: Untervaz

Arbeitsort/-geber: ibW HF Südostschweiz

Hobbys: Natur allgemein und Kochen

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Mir gefällt der Austausch mit Berufskolleginnen und -kollegen generell. Graubünden Wald ermöglichte mir, viele davon kennenzulernen und auch Kontakte zu pflegen.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Wo kein Engagement ist, da läuft auch nichts. Man kann nicht immer auf die anderen verweisen.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Insbesondere von der kantonalen Politik wünsche ich mir mehr Gehör auch für die Anliegen des unerschütterlich scheinenden Waldes.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Dass die im Bündner Wald Beschäftigten Bedingungen haben, stolz und mit Freude auf ihre Arbeit blicken zu können.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Die schönen Lärchen der über Förstergenerationen aufgebauten Lärchen-Buchen-Bestände haben in den vergangenen Jahren schon gelitten. Aber neue Handlungsweisen werden neue schöne Bäume bringen.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Die Bedeutung des «Verkaufens» all der wertvollen, aber monetär schwierig zu beziffernden Leistungen unseres Waldes sehe ich leider nicht kleiner werden.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Da gibts keinen speziellen. Schöne Orte gibts überall. Der Moment machts aus.

 

Steckbrief

Vorname und Name: Cristina Fisler

Im Vorstand seit: 2014

Funktion im Vorstand: Vizepräsidentin, Vorsitz «Bündner Wald»

Wohnort: Lantsch/Lenz

Arbeitsort/-geber: Tiefencastel, Amt für Wald -
und Naturgefahren

Hobbys: kein besonderes, aber viele

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Als ich mein Amt als RFI angetreten habe, hat mich der damalige Präsident Edi Taverna über die Tätigkeiten des Vereins eingehend informiert und mich sofort überzeugt, beizutreten.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Ich finde es toll, mein Wissen für den Verein einsetzen zu können. Ich sehe mich auch als Verbindung zwischen dem Amt für Wald und Naturgefahren und dem Verein.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Mehr Sensibilität für die Anliegen des Waldes. Aber auch für die Menschen, welche im Wald arbeiten.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

In den letzten 20 Jahren hat der Tourismus in Lantsch immer mehr an Bedeutung gewonnen. Im Wald hat sich viel verändert. Es sind neue Wege für Wanderer und Biker entstanden, der Wald musste neuen Langlaufloipen Platz machen, Waldteile sind lichter geworden und werden neu beweidet. Wir sind jetzt schon daran, die Wälder so zu gestalten, wie sie in 80 Jahren aussehen werden. Die Bewirtschaftung des Waldes ist dynamisch und muss sich an die Ansprüche der aktuellen Gesellschaft anpassen. Wie diese Ansprüche in 80 Jahren aussehen werden, ist kaum vorauszusehen. Ich wünsche mir, dass es immer noch gut strukturierte und stabile Wälder geben wird, welche unsere Landschaft schön gestalten und die Ansprüche der zukünftigen Gesellschaft weiterhin erfüllen können.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Der Klimawandel wird die grösste Herausforderung für uns sein. Unsere Wälder sollten sich mehrheitlich zu Laubwäldern entwickeln. Andererseits werden zum Beispiel Naturgefahrenereignisse häufiger, Neobioten und der Wildeinfluss zunehmen. Sozusagen sind es die gleichen Herausforderungen wie heute, einfach intensiver.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Es gibt viele Wälder, wo ich mich besonders wohlfühle. Die Wälder meiner Kindheit sind aber sicher diejenigen, wo ich mich zu Hause fühle.

 

Steckbrief

Vorname und Name: Mario Denoth

Im Vorstand seit: 2018

Funktion im Vorstand: Kassier

Wohnort: Ramosch

Arbeitsort/-geber: Strada, Forstamt Valsot

Hobbys: Langlauf und Jagd

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Die Forstbrache braucht funktionierende Verbände. Graubünden Wald vertritt Forstpersonalanliegen und der Austausch zwischen Forstmitarbeitern wird mit verschiedenen Anlässen organisiert, wie z. B. die Holzereimeisterschaften oder der Skipostenlauf. Das sind immer Topanlässe und müssen unbedingt erhalten werden. Die Fachzeitschrift «Bündner Wald» erscheint alle zwei Monate und beinhaltet sehr interessante Artikel.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

So kann ich meinen Teil im Verein Graubünden Wald beitragen. Viele wichtige und interessante Themen werden vom Vorstand behandelt. Ich möchte hier an Forstmitarbeiter appellieren, eine Funktion, sei es in einer Kommission oder als Vorstandsmitglied, in unserer Branche zu übernehmen.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Die Forstlobby sollte in der Politik noch stärker werden, damit unsere Anliegen stärker umgesetzt werden.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Dass die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung unter den Forstbetrieben erhalten bleiben. Auch die Kommunikation mit dem AJF soll weiterhin verbessert werden. Bei mir in der Region funktioniert dies sehr gut.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Mein Wunsch ist, dass in 80 Jahren die heutige Verjüngung im Schutzwald ihre Schutzfunktion übernimmt und die heute definierten waldbaulichen Ziele erfüllt werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass z. B. die Alpnutzung rückgängig sein wird. Viele Weiden werden einwachsen und zur Vergrösserung der Waldfläche führen. Zum anderen wird die Klimaerwärmung immer mehr Einfluss auf unsere Arbeit haben.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Die Schutz- und die Wohlfahrtsfunktion des Waldes muss noch besser in Wert gesetzt werden. Ich hoffe, dass das Holz im allgemeinen wieder an Wert zulegen kann. Bei der Fichte und der Föhre sehe ich hier ein grosses Potenzial. Die Folgen der Klimaerwärmung werden auch Herausforderungen im Waldbau mit sich bringen (z. B. die Höhenstufenveränderung oder die Baumartenzusammensetzung).

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Zu Schutzwäldern, die unter starkem Einfluss von Wild und Trockenheit leiden. Da will man keine Fehler im Waldbau machen und in absehbarer Zeit auch Erfolge erzielen.

 

Steckbrief

Vorname und Name: Hanspeter Thöny

Im Vorstand seit: 2019

Funktion im Vorstand: Aktuar

Wohnort: Grüsch

Arbeitsort/-geber: Gemeinde Grüsch

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Gerade an Versammlungen wie z. B. von Graubünden Wald trifft man Bekannte, ehemalige Schulkollegen der Berufsschule oder später von der Försterschule und Freunde. So können die Kontakte und die Freundschaften gepflegt werden. Natürlich interessieren mich auch Themen wie z. B. der bevorstehende Gesamtarbeitsvertrag oder die Wald-Wildsituation, mit welchen sich der Verein Graubünden auseinandersetzt.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Auch ein Verein wie Graubünden Wald betreibt in gewissem Masse Politik. Der Vorstand an vorderster Front vielleicht noch ein bisschen mehr und wer nicht politisiert, der wird politisiert.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Das was «der Forst» schon vor dreissig Jahren gewünscht hat, die Wald-Wildsituation muss endlich verbessert werden.

 

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Gut ausgebildetes und motiviertes Personal, welches Freude an den verschiedensten Tätigkeiten in den Wäldern hat. Der beste Motivator ist die Freude am Beruf respektive an der jeweiligen Tätigkeit.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Die Fichtenwälder werden in der montanen Stufe durch wärmeliebende und trockenresistentere Bäume verdrängt worden sein. Die Fichte wird höher in die subalpine Stufe abgedrängt. Somit denke ich, dass in der Gemeinde Grüsch die «Laubwälder» an Grösse zunehmen werden.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Den Wald klimafit zu machen und die Artenvielfalt zumindest punktuell (Wildschutzzäune) zu erhalten.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Dies ist der Wald oberhalb von meinem Haus. Dieser Schutzwald schützt das Anwesen und jene, die dort ein und aus gehen.

 

Steckbrief

Vorname und Name: Orlando Lerch

Im Vorstand seit: 2014

Funktion im Vorstand: Beisitzer                       

Wohnort: Tartar    

Arbeitsort/-geber: selbstständig        

Hobby: Skifahren

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Ich arbeite selber im Wald und habe Freude an der Natur. Zudem konnte ich bei den Berufswettkämpfen immer auf die Unterstützung von Graubünden Wald zählen.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Ich beteilige mich gerne in den OKs für den Skipostenlauf und für unsere Bündner Holzhauereimeisterschaft.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Den Forstdienst finanziell gut zu unterstützen.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Eine effiziente und zielgerichtete Waldbewirtschaftung.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Ich denke der Wandel des Klimas wird in unserer Region mehr Laubbäume hervorbringen. 

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Den Jungwald nachhaltig aufzubringen, wird sicher eine sehr grosse Herausforderung.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Auenwälder und Kastanienselven.

 

Steckbrief

Vorname und Name: Mario Lucchinetti

Im Vorstand seit: 2020

Funktion im Vorstand: Beisitzer

Wohnort: Maloja

Arbeitsort/-geber: Azienda forestale e lavori pubblici Bregaglia

Hobbys: Fischen, Pilzsammeln, Hund, Jagd

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir als Branche nur dann stark sind, wenn wir als Forstpersonal gemeinsam handeln. Es braucht einen Verein, der die Interessen des Forstpersonals vertritt, damit der Wald auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitsplatz bleibt.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Als Förster und Lehrmeister möchte ich mich dafür einsetzen, dass unsere Arbeitsplätze im Bündner Wald auch in Zukunft erhalten bleiben. Ich möchte mich auch dafür einsetzen, dass zentrale Waldanliegen von der breiten Bevölkerung verstanden werden.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Von unseren Politikern wünsche ich mir mehr Interesse für den Wald. Es ist wichtig, dass die Politik die Leistungen, die der Wald tagtäglich zugunsten der Öffentlichkeit vollbringt, wahrnimmt und wertschätzt. In diesem Zusammenhang darf man nicht vergessen, dass Waldleistungen keine Selbstverständlichkeit sind. Zentral ist heute vor allem, dass genügend Verjüngung aufwachsen kann. Die klimaresistenteren Baumarten werden dringend benötigt. Die fehlende Verjüngung ist eines der grössten Probleme. Besonders hier braucht es Schützenhilfe von der Politik.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Ich wünsche mir, dass wir mehr Energie aufwenden, um wichtige Waldanliegen in der Öffentlichkeit zu vertreten. Unser Rohstoff Holz wird bei der bevorstehenden Energiewende eine hohe Bedeutung haben. Wir müssen uns für eine intakte Holzkette in Graubünden stark machen.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Die Wälder in den höheren Lagen werden, bedingt durch den Klimawandel, wüchsiger. Dies gilt auch für Maloja. Hingegen bereitet mir die Entwicklung in den tiefer gelegenen Wäldern der Gemeinde Bregaglia Sorgen. Wir werden einige Abgänge bedingt durch Käfer und Trockenheit in Kauf nehmen müssen. Um die Waldleistungen für künftige Generationen nachhaltig zu sichern, brauchen wir eine klimaresistente Verjüngung.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Dass auch in Zukunft genügend gut ausgebildetes Forstpersonal zur Verfügung steht. Dass unsere Holzabsatzkanäle verbessert werden, damit wir im Wald eine gute Wertschöpfung erzielen. Die wohl grösste Herausforderung ist der Klimawandel. Zentral für diese Aufgabe ist eine deutliche Reduktion des Wildeinflusses.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Zu meinem Privatwald in Vicosoprano, den ich erst kürzlich erworben habe.

 

Steckbrief

Vorname und Name: Josias F. Gasser

Im Vorstand seit: 2012

Funktion im Vorstand: politischer Vertreter (alt Nationalrat)

Wohnort: Gebr. Wilen bei Wollerau

Arbeitsort/-geber: Gasser Holding AG

Hobbys: Berghäuser und Projekte anzetteln

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Als Nationalrat wurde ich vom damaligen Präsidenten Beat Philipp angefragt, die Nachfolge von Nationalrat Sepp Cathomas anzutreten.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Den im Wald Arbeitenden musste ich nachhaltige Entwicklung nicht erklären. Die zeigen mir, wie sie gelebt wird. Es ist eine Freude mit dieser Tugend zusammenzuarbeiten.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Wertschätzung gegenüber der besiedelungsrelevant wichtigsten Ressource Wald und Erkennen der Bedeutung der natürlichen Verjüngung im Klimawandel.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Freude an der Arbeit und an der Nachhaltigkeit im Wald.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Einen sich kostengünstig selbstverjüngenden Wald mit an den Klimawandel angepassten gesunden Baumarten.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Das Gleichgewicht im Ökosystem Wald unter den Herausforderungen der Klimakrise und der Wald-Wild-Problematik herzustellen.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Calanda. Durfte miterleben, wie nach dem Brand von 1943, den mein Vater miterlebt hat, der verbrannte Wald als ökologisch wertvoller Schutz vor Naturgefahren wieder aufgeforstet wurde und mich seit meiner Kindheit über die Jugend- und Erwachsenenzeit in seinem wunderbaren Wachstum bis heute auf der Fahrt ins Familienmaiensäss «Oberberg» entzückt.

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